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KonflikteUkraine

Ukraine: Moskauer erinnern an Opfer der Luftangriffe

Veröffentlicht 7. Oktober 2023Zuletzt aktualisiert 7. Oktober 2023

Angesichts des brutalen russischen Raketenangriffs in Charkiw bekunden Moskauer Bürger ihre Trauer. Derweil warnt der ukrainische Präsident vor neuen Angriffen auf die Energiesysteme. Unser Überblick.

Im winterlichen Moskau legt ein Mann am Lesja Ukrainka-Denkmal Blumen nieder
Immer wieder entwickelte sich das Denkmal für die ukrainische Dichterin Lesja Ukrainka in Moskau zu einem Mahnmal für die Opfer des Krieges - hier eine Aufnahme vom Januar dieses Jahres Bild: Alexander Nemenov/AFP

 

Das Wichtigste in Kürze:

  • Moskauer gedenken der Opfer russischer Raketenangriffe
  • Selenskyj fordert besseren Schutz für Energiesysteme
  • Kiew besteht auf Taurus-Marschflugkörpern 
  • Ukrainische Wirtschaft wächst im zweiten Kriegsjahr

 

Nach den verheerenden russischen Raketenangriffen auf die nordostukrainische Region Charkiw haben Bürger in Moskau Blumen für die Opfer niedergelegt. In der Nachbarschaft des Denkmals für die ukrainische Dichterin Lesja Ukrainka seien fast alle Blumen in den Nationalfarben der Ukraine ausverkauft, sagte eine Augenzeugin dem unabhängigen Internetportal Astra. Die städtischen Behörden räumten die Blumen allerdings immer wieder weg.

Auch bei früheren Angriffen Moskaus gegen zivile Objekte der Ukraine hatten russische Bürger spontan ihr Beileid mit den Opfern bekundet. Die Behörden gehen regelmäßig gegen solche Solidaritätsaktionen vor. Offiziell bestreitet Moskau auch nach mehr als 19 Monaten seines Angriffskriegs gegen die Ukraine den Beschuss ziviler Ziele im Nachbarland.

Selenskyj fordert besseren Schutz für Energiesystem im Winter

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj rechnet mit neuen russischen Angriffen auf die Infrastruktur seines Landes. Daher fordert er die schnelle Stärkung des Energiesystems für den Winter. "Es ist sehr wichtig, diesen Winter zu gewinnen, alle Schwierigkeiten zu meistern und unserem Volk Schutz zu bieten", sagte Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache.

Im vergangenen Herbst und Winter hatte Russland massiv die Energieinfrastruktur des Nachbarlandes attackiert und viele Ukrainer monatelang in Kälte und Dunkelheit gestürzt. Russlands Führung wiederhole stets seine Fehler und Bösartigkeiten, sagte Selenskyj. Daher werde Russland in diesem Winter das Energiesystem noch stärker beschießen als im Vorjahr.

Ukraine besteht auf Taurus-Marschflugkörpern

Die ukrainische Regierung will sich mit dem vorläufigen Nein von Bundeskanzler Olaf Scholz zur Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern nicht abfinden. Man brauche Taurus, um die wichtigste russische Transport- und Logistikverbindung zu zerstören, die über die Krim verlaufe, sagte Mychajlo Podoljak, außenpolitischer Berater von Präsident Selenskyj, der "Bild"-Zeitung. Nach den Worten Podoljaks waren die Raketenabwehr und die Taurus-Marschflugkörper die Hauptthemen des Gesprächs zwischen Selenskyj und Scholz beim EU-Gipfeltreffen im spanischen Granada.

Ukraine-Hilfe: Steinmeier nach Biden-Treffen optimistisch

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich nach einem Treffen mit US-Präsident Joe Biden optimistisch gezeigt, dass die USA weitere Militärhilfe für die Ukraine leisten werden. Biden habe ihm versichert, dass auf die USA "Verlass" sei, sagte Steinmeier in Washington.

Bundespräsident Steinmeier auf seiner Pressekonferenz in WashingtonBild: Saul Loeb/AFP/Getty Images

Beiden Präsidenten sei es bei dem Gespräch wichtig gewesen, ein "Signal" zu senden. "Wir werden die Ukraine in ihrem Kampf für ihr Land, ihre Freiheit, ihre Demokratie weiter unterstützen." Das deutsche Staatsoberhaupt äußerte sich dennoch besorgt über die aktuellen Entwicklungen im US-Kongress.

USA erklären zwei russische Diplomaten zu unerwünschten Personen

Die US-Regierung hat zwei in den USA lebende russische Diplomaten zu unerwünschten Personen erklärt. Damit müssen sie das Land innerhalb einer bestimmten Frist verlassen. Man reagiere damit auf die "fadenscheinige Ausweisung" zweier Diplomaten der US-Botschaft in Moskau, sagte ein Sprecher des US-Außenministeriums der Deutschen Presse-Agentur.

Russland hatte Mitte September zwei Diplomaten der US-Botschaft in Moskau ausgewiesen. Ihnen wurde die Einmischung in die inneren Angelegenheiten des Landes vorgeworfen. Moskau warf ihnen vor, einen Russen angeworben zu haben, um an geheime Informationen zu gelangen.

Ukrainische Wirtschaft wächst im zweiten Kriegsjahr

Das Bruttoinlandsprodukt der Ukraine ist in den ersten neun Monaten des Jahres um 5,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gewachsen. "Nach dem Rückgang von fast 30 Prozent im letzten Jahr sehen wir in diesem Jahr eine Erholung des Wachstums", erklärte Handelsministerin Julia Swyrydenko.

Arbeiten hinter der Frontlinie: Metallindustrie in Dnipro (Archivbild)Bild: DW

Die Unternehmen hätten sich an die neue, kriegsbedingte Realität angepasst, heißt es aus dem Wirtschaftsministerium. Alle Wirtschaftssektoren seien bisher in diesem Jahr gewachsen.

rb/ack/se (AFP, AP, dpa, epd, KNA, Reuters)

Dieser Artikel wird am Tag seines Erscheinens fortlaufend aktualisiert. Meldungen aus den Kampfgebieten lassen sich nicht unabhängig überprüfen.