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KonflikteUkraine

Ukraine: "Einer der heftigsten Angriffe" Russlands seit 2022

17. November 2024

Die massiven russischen Raketen- und Drohnenattacken trafen Kyjiw und weitere Städte. Wegen Angriffen auch in der Westukraine versetzte Polen seine Jagdflieger und Luftabwehrsysteme in höchste Alarmbereitschaft.

Feuerwehrleute löschen die Trümmer eines Gebäudes im westukrainischen Lwiw
Feuerwehrleute löschen die Trümmer eines Gebäudes im westukrainischen LwiwBild: AP/picture alliance

Die Ukraine ist nach eigenen Angaben Ziel "eines der heftigsten Luftangriffe" Russlands seit Beginn des Krieges im Februar 2022 geworden. Angaben der ukrainischen Luftwaffe zufolge wurden dutzende Marschflugkörper und ballistische Raketen unter anderem von strategischen Bombern auf Ziele im ganzen Land abgefeuert. Zuvor seien bereits zahlreiche Kampfdrohnen von Russland eingesetzt worden.

Insgesamt sei vor allem die Energie-Infrastruktur des Landes attackiert worden, teilte der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha mit. Nach Angaben des Energieversorgers DTEK musste in der Hauptstadt Kyjiw und zwei weiteren Regionen des Landes wegen der Angriffe der Strom abgeschaltet werden. In Kyjiw gerieten zwei Wohnhäuser in Brand, zwei Frauen wurden durch herabstürzende Trümmer verletzt, Explosionen wurden unter anderem auch aus Saporischschja, Dnipro, Krywyj Rih und Odessa gemeldet.  

Ein brennendes Auto in der Garage eines Wohnhauses nach einem russischen Angriff auf OdessaBild: VICE OF UKRAINE/Handout/REUTERS

Selenskyj: 120 Raketen und 90 Drohnen

"Russland hat einen der heftigsten Luftangriffe ausgeführt: Drohnen und Raketen gegen friedliche Städte, schlafende Zivilisten, wichtige Infrastruktur", erklärte Sybiha. Energieminister German Galuschtschenko zufolge beschoss Russland in der ganzen Ukraine wichtige Infrastruktur zur Energieerzeugung und -versorgung. Präsident Wolodymyr Selenskyj teilte bei Telegram ergänzend mit, dass Russland die Ukraine mit etwa 120 Raketen und 90 Drohnen angegriffen habe. "Unsere Flugabwehr hat über 140 Luftziele zerstört". Leider gebe es beschädigte Objekte durch Einschläge und herabfallende Trümmer.

Selenskyj sprach zudem den Angehörigen von zwei Frauen sein Beileid aus, die in der südukrainischen Stadt Mykolajiw getötet worden waren. Zudem meldeten die Behörden dort sechs Verletzte, darunter zwei Kinder. Mykolajiw ist eine Hafenstadt am Schwarzen Meer östlich von Odessa. Die Stadt wird aufgrund ihrer relativen Nähe zur Front häufig von den russischen Truppen angegriffen. Erst vor wenigen Tagen wurden bei einer vorhergehenden Drohnenattacke fünf Menschen getötet.

Brandbekämpfung nach einer russischen Attacke ebenfalls in OdessaBild: STATE EMERGENCY SERVICE OF UKRAINE/Handout/REUTERS

Im südostukrainischen Gebiet Dnipropetrowsk wurden zwei Eisenbahner beim Beschuss eines Depots getötet. Drei weitere wurden verletzt, teilte die ukrainische Eisenbahn mit. Im westukrainischen Gebiet Lwiw wurde eine Frau in einem Fahrzeug durch herabfallende Trümmer getötet.

Polen: "Alle verfügbaren Kräfte und Ressourcen aktiviert"

Wegen der massiven Angriffe ließ das Nachbarland Polen Kampfjets aufsteigen. Polen habe "alle verfügbaren Kräfte und Ressourcen aktiviert und die einsatzbereiten Jagdfliegerpaare alarmiert, und die bodengestützten Luftabwehr- und Radaraufklärungssysteme haben die höchste Bereitschaft erreicht", erklärte die polnische Armee auf dem Nachrichtenportal X. "Alle nötigen Kräfte" zur Verteidigung des eigenen Staatsterritoriums seien mobilisiert worden. Grund für die Entscheidung seien "massive Angriffe der Russischen Föderation" unter anderem auf Ziele in der Westukraine, die an Polen grenzt.

sti/kle (afp, dpa, rtr)

Anmerkung der Redaktion: Wir haben die Schreibweise der ukrainischen Hauptstadt umgestellt auf „Kyjiw“ (statt, wie bisher, „Kiew“). Damit transkribieren wir den Namen korrekt aus der ukrainischen Sprache – so, wie wir auch bei allen anderen ukrainischen Ortsnamen verfahren.