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KonflikteUkraine

Ukraine tötet Vizechef der russischen Flotte

3. Juli 2025

Bei einem ukrainischen Raketenangriff wurde der russische General Michail Gudkow getötet. Der hochrangige Offizier wurde erst im März vom Kreml für seine Erfolge geehrt. Die Ukraine wirft ihm Kriegsverbrechen vor.

Michail Gudkow, der getötete Generalmajor der russischen Flotte
Michail Gudkow, der getötete Generalmajor der russischen Flotte (Archivbild)Bild: Yuri Smityuk/ITAR-TASS/imago images

Der stellvertretende Kommandeur der russischen Flotte, Generalmajor Michail Gudkow, ist im Grenzgebiet Kursk bei einem ukrainischen Raketenangriff ums Leben gekommen. Gudkow sei bei der Erfüllung seiner Pflicht gefallen, teilte der Gouverneur der am Pazifik gelegenen Region Primorje, Oleg Koschemjako, mit.

Zunächst hatten russische Militärblogger über den Tod des hochrangigen Offiziers berichtet. Ein Kommandoposten im Landkreis Korenowo nahe der ukrainischen Grenze wurde demnach unter Beschuss genommen. Dabei kamen mehr als zehn Soldaten ums Leben, darunter viele hochrangige Offiziere, wie der Militärblog Severnnyj berichtete.

Von Russland geehrt, von der Ukraine angeklagt

Erst im März war Gudkow von Kremlchef Wladimir Putin zum stellvertretenden Oberbefehlshaber der Marine ernannt worden. Zu seinen Aufgaben gehörte die Koordinierung der Marineinfanterie sowie der Raketen- und Artillerieeinheiten der Küstenbatterien. Putin lobte bei der Ernennung Gudkows Kriegserfahrung und betonte, seine Erfolge sollten auf weitere Kommandeure übertragen werden.

Die ukrainische Regierung wirft dem Generalmajor und seiner 155. Marineinfanterie-Brigade die Beteiligung an Kriegsverbrechen vor.

Gudkow ist nicht der erste russische General, den die Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen Russland getötet hat. Insgesamt wurde bisher der Tod von zwölf russischen Generälen bestätigt, darunter auch Gudkow.

Selenskyj zu Besuch in Dänemark

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist unterdessen überraschend zu Besuch in Dänemark. Auf Selenskyj wartet unter anderem eine Audienz beim dänischen König Frederik X., wie aus Angaben des Büros von Ministerpräsidentin Mette Frederiksen hervorgeht. Bei einem Treffen mit Frederiksen, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und EU-Ratspräsident António Costa soll unter anderem über einen möglichen Weg der Ukraine in die Europäische Union gesprochen werden.

Russlands "Schattenflotte" vor dänischer Küste

03:34

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Zudem stehen die verstärkte militärische Unterstützung, die Zusammenarbeit mit der ukrainischen Rüstungsindustrie sowie neue Sanktionen gegen Russland auf der Tagesordnung. Dänemarks Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen hatte zuvor angekündigt, dass ukrainische Rüstungsfirmen künftig in Dänemark Waffen und Munition produzieren könnten. Gespräche darüber laufen derzeit mit der ukrainischen Regierung.

Diese Entwicklung kommt vor dem Hintergrund, dass die USA am Dienstag mitteilten, einige wichtige Waffenlieferungen an die Ukraine zu stoppen. Diese waren noch unter der Regierung von Ex-Präsident Joe Biden zugesagt worden. Dies hatte in Kyjiw Besorgnis ausgelöst, während Russland die Entscheidung begrüßte.

Inzwischen haben die USA ihre Ankündigung wieder relativiert. Pentagon-Sprecher Sean Parnell erklärte, das US-Verteidigungsministerium biete US-Präsident Donald Trump "weiterhin robuste Optionen für die militärische Unterstützung der Ukraine, die mit seinem Ziel, diesen tragischen Krieg zu beenden, im Einklang stehen". 

Das Ministerium prüfe seinen Ansatz zur Erreichung dieses Ziels und passe ihn an, "ohne dabei die militärische Bereitschaft der USA und ihre Prioritäten bei der Verteidigung zu vernachlässigen", sagte Parnell vor Journalisten. Außenministeriumssprecherin Tammy Bruce betonte ihrerseits, dass es sich nicht um eine "Beendigung der Unterstützung für die Ukraine oder der Waffenlieferungen" handele. 

ch/haz (dpa, afp)

Redaktionsschluss: 18:00 Uhr (MESZ) - dieser Artikel wird nicht weiter aktualisiert.