1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Ukraine will Belege für russische Terrorvorwürfe

12. August 2016

Die Lage an der ukrainisch-russischen Grenze bleibt angespannt: Russland wirft der Ukraine Terror vor. Kiew versetzt seine Truppen in Kampfbereitschaft, beruft den UN-Sicherheitsrat ein und will Beweise für die Vorwürfe.

Soldaten (Foto: picture-alliance/dpa/Citypress24)
Bild: picture-alliance/dpa/Citypress24

"Wenn es wirklich passiert ist, wo sind die Beweise? Erklärungen, Bilder, Fotos, Videos, was auch immer?", sagte der ukrainische Botschafter bei den Vereinten Nationen, Wolodimir Jeltschenko, im Rahmen einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates in New York. Bislang gebe es nur Worte. Russland habe rund 40.000 Soldaten auf der Krim, im Osten der Ukraine und an der Grenze zusammengezogen. "Diese Zahlen könnten schlechte Absichten widerspiegeln. Das ist das letzte, was wir wollen", sagte der ukrainische Diplomat.

Botschafter: Hoffen, dass die Lage nicht eskaliert

Russlands UN-Botschafter Witaly Tschurkin sagte vor Reportern, die Ukraine habe auf der Krim einen "eindeutigen Sabotage- und Terrorakt" begangen. Die Angriffe zeigten, "dass in Kiew Chaos herrscht". Die ukrainische Regierung versuche auf diese Weise von anderen Dingen abzulenken. "Lasst die Finger von Sabotage und Terrorismus - das ist mein guter Rat an meine ukrainischen Freunde."

Ukrainische Truppen in Kampfbereitschaft

00:26

This browser does not support the video element.

Beide Botschafter äußerten die Hoffnung, dass die Spannungen nicht weiter eskalieren. Die Dringlichkeitssitzung war auf Ersuchen der Ukraine angesetzt worden, die derzeit einen Sitz als nicht-ständiges Mitglied im UN-Sicherheitsrat innehat.

USA rufen zur Mäßigung auf

Die US-Regierung zeigte sich "extrem besorgt" über die erneuten Spannungen zwischen Moskau und Kiew und forderte beide Konfliktparteien auf, jede Eskalation zu vermeiden. Die Position der USA sei bekannt: Die Krim sei Teil der Ukraine und als solche von der internationalen Gemeinschaft anerkannt, sagte eine Sprecherin des US-Außenministeriums.

Die Ukraine hatte am Donnerstag ihre Truppen in Alarmbereitschaft versetzt, nachdem Moskau eine Ausweitung der russischen Militärpräsenz auf der Krim angekündigt hatte.

Zuvor hatte der russische Inlandsgeheimdienst FSB erklärt, Anschläge des ukrainischen Militärgeheimdienstes auf der Krim vereitelt zu haben. Einer seiner Agenten sowie ein russischer Soldat seien bei der Verhaftung von "Terroristen" sowie bei Zusammenstößen mit "sabotierenden terroristischen Gruppen" auf der Krim getötet worden.

Kiew schickt Beobachter auf die Krim

Der russische Präsident Wladimir Putin warf der Ukraine daraufhin "Terror" vor. Kiew wies die Anschuldigungen entschieden zurück. Jeltschenko sagte nun, Kiew habe die Vereinten Nationen und EU-Beobachter sowie Vertreter des Roten Kreuzes gebeten, auf die Krim zu reisen und zwei Menschen zu befragen, die wegen der angeblichen Anschlagspläne festgenommen wurden. Das Ergebnis der Befragungen werde dem UN-Sicherheitsrat und der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) vorgelegt, kündigte der Botschafter an.

rk/kle (afp, dpa, rtr)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen