1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Ukraine: Größte Verluste seit Monaten

24. Mai 2016

Sieben Soldaten wurden bei neuen Kämpfen mit den prorussischen Rebellen in der Region Donezk getötet. Merkel, Hollande, Putin und Poroschenko versuchten sich derweil wieder in Telefondiplomatie.

Ukrainische Soldaten in einem Schützengraben in der Nähe von Awdijiwka (Foto: picture-alliance/AP Photo/M. Black)
Ukrainische Soldaten in einem Schützengraben in der Nähe von AwdijiwkaBild: picture-alliance/AP Photo/M. Black

Im Osten der Ukraine sind nach Angaben aus Kiew in den vergangenen 24 Stunden sieben ukrainische Soldaten bei Gefechten mit Rebellen getötet worden. Wie der Chef des nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrats, Alexander Turtschinow, mitteilte, wurden bei den Gefechten auch neun Soldaten verletzt. Es handele sich um die größten Verluste für die ukrainische Armee seit Beginn des Jahres.

Kiew: Rebellen setzten wieder schwere Waffen ein

Berichten zufolge fanden die Kämpfe nördlich der Großstadt Donezk bei Awdijiwka statt. Turtschinow warf den Rebellen in diesem Zusammenhang den Einsatz schwerer Waffen vor, die eigentlich nach dem Minsker Abkommen von der Front abgezogen sein sollten. Russland missachte auf zynische Weise alle Friedensbemühungen, sagte er weiter. Die Regierung in Moskau weist bis auf den heutigen Tag Vorwürfe des Westens zurück, die Rebellen im Donbass mit Waffen zu unterstützen oder eigene Soldaten im Kriegsgebiet einzusetzen. Die Separatisten warfen der ukrainischen Armee im Gegenzug Angriffe im Westen von Donezk vor. Dabei sei ein Zivilist verletzt worden.

Erst am Montagabend hatten die Staats- und Regierungschefs Deutschlands, Frankreichs, Russlands und der Ukraine in einer Telefonkonferenz zu einer raschen Umsetzung des Minsker Abkommens aufgerufen. Das Abkommen vom Februar 2015 schreibt unter anderem die Einhaltung der Waffenruhe in der Ostukraine vor.

Auch Kommunalwahlen ein Thema

Im Mittelpunkt des Telefonats von Kanzlerin Angela Merkel, Frankreichs Präsident François Hollande und den Staatschefs von Russland und der Ukraine, Wladimir Putin und Petro Poroschenko, hätten Sicherheitsfragen und die Vorbereitung von Kommunalwahlen in den Konfliktgebieten gestanden, erklärte die Bundesregierung. Poroschenko rief dabei Moskau auf, russische Soldaten aus der Ostukraine abzuziehen. Putin wiederum betonte die Notwendigkeit direkter Kontakte zwischen der Führung in Kiew und den Separatisten.

Im Konflikt zwischen dem ukrainischen Militär und den Rebellen wurden nach UN-Angaben seit April 2014 mehr als 9300 Menschen getötet, die meisten von ihnen Zivilisten.

sti/stu (afp, dpa, rtr)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen