Ukrainische Gegenangriffe in etlichen Regionen Russlands
9. Juli 2024Einen Tag nach einer Welle russischer Attacken auf die Ukraine werden aus mehreren Regionen Gegenangriffe gemeldet. Der Gouverneur der Grenzregion Belgorod sprach von mindestens vier Todesopfern und zahlreichen Verletzten.
Auch andere westrussische Regionen, darunter Kursk und Wolgograd, standen unter ukrainischem Beschuss. Das Verteidigungsministerium in Moskau gab an, die Luftabwehr habe zahlreiche Drohnen aus dem Nachbarland zerstört, darunter 21 über der Region Rostow und fünf über Astrachan.
Am Montag waren bei russischen Raketenangriffen mindestens 37 Menschen getötet und weit über 100 verletzt worden. Eine der größten Kinderkliniken der ukrainischen Hauptstadt Kiew wurde schwer beschädigt.
Während ein Kremlsprecher ohne jeglichen Beweis erklärte, das Krankenhaus sei von der ukrainischen Luftabwehr getroffen worden, sprach der US-Präsident von einer "schrecklichen Erinnerung an die Brutalität Russlands". Zugleich kündigte Joe Biden nicht näher bezeichnete Maßnahmen zur Stärkung der ukrainischen Luftabwehr an. Diese würden auf dem NATO-Jubiläumsgipfel in Washington verkündet.
Anlässlich des 75-jährigen Bestehens der Allianz kommen die Bündnispartner zu einem dreitägigen Treffen in der US-Hauptstadt zusammen. Dazu wird auch der Staatschef der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj, erwartet. Es gilt als wahrscheinlich, dass der Nordatlantikpakt weitere Milliardenhilfen für das von Russland angegriffene Land beschließen wird.
Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen will an diesem Dienstag auf einer Dringlichkeitssitzung in New York über die russischen Attacken vom Vortag beraten. Da Moskau selbst ein Vetorecht hat, dürften jedoch keine weitreichenden Beschlüsse fallen. UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk verlangte, die jüngsten "schweren Angriffe auf die Zivilbevölkerung" müssten "unverzüglich, gründlich und unabhängig" untersucht werden. Die Verantwortlichen seien zur Rechenschaft zu ziehen.
jj/sti (dpa, afp, rtr)