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Politik

Umfragefavorit Biden mächtig unter Druck

28. Juni 2019

Das war kein Spaziergang für den Altmeister der US-Demokraten beim ersten TV-Duell der Präsidentschaftskandidaten. Der 76-Jährige bekam unter anderem sein Verhalten zu Beginn seiner Politiker-Karriere vorgehalten.

Im Schlagabtausch: Joe Biden (links) und Kamala Harris. In der Mitte Bernie Sanders   (Foto: Reuters/M. Segar)
Im Schlagabtausch: Joe Biden (links) und Kamala Harris. In der Mitte Bernie Sanders Bild: Reuters/M. Segar

Bei der zweiten Runde der ersten TV-Debatte der demokratischen Präsidentschaftsbewerber ist Umfragefavorit Joe Biden unter Druck geraten. Mehrere der Kandidaten gingen den früheren Vizepräsidenten bei der Debatte in Miami am Donnerstagabend scharf an. Der 38-jährige Abgeordnete Eric Swalwell etwa rief den 76-jährigen Biden auf, er solle "den Stab weitergeben". "Ich halte den Stab immer noch fest", entgegnete Biden. Die schwarze Senatorin Kamala Harris kritisierte Biden für wohlwollende Äußerungen in den 1970er Jahren über Senatoren, die die Rassentrennung befürworteten. Biden erwiderte, er lobe keine "Rassisten".

Joe Biden (76)Bild: picture-alliance/newscom/K. Dietsch

Biden hatte sich vor Kurzem bei einer Spendengala dazu geäußert, wie er zu Beginn seiner Karriere im Senat mit zwei Abgeordneten, die Befürworter der Rassentrennung waren, zusammengearbeitet habe, obwohl er mit ihnen nicht übereingestimmt habe. Biden führte dies als Beispiel dafür an, warum überparteiliche Zusammenarbeit wichtig sei, um Probleme zu lösen. Er erntete dafür scharfe Kritik. Harris nannte die Aussagen "verletzend".

Streit über Politik der 1970er Jahre

Die Senatorin kritisierte den Ex-Vize zudem dafür, dass er in den 1970er Jahren die Praxis des "busing" abgelehnt habe - bei dem Kinder zu Schulen in anderen Bezirken gefahren wurden, um die Integration vor allem schwarzer Schüler zu ermöglichen und die Trennung zwischen Schwarzen und Weißen aufzuheben. Harris verknüpfte dies mit ihrer eigenen Biografie: Sie selbst habe als kleines Mädchen in einem solchen Bus gesessen, erklärte sie. Biden wies die Kritik zurück und warf Harris vor, seine Positionen falsch dargestellt zu haben.

Kamala Harris (54)Bild: AFP/S. Loeb

Der emotionale Moment bildete den Höhepunkt der zweiten Runde der TV-Debatte, die insgesamt spannungsgeladener war als die erste Runde am Mittwoch. Die Kandidaten gerieten öfters aneinander und auch die Attacken auf US-Präsident Donald Trump waren schärfer als am Vortag. An beiden Debatten nahmen jeweils zehn Kandidaten teil. Beim zweiten Schlagabtausch waren gleich vier der fünf demokratischen Präsidentschaftsbewerber, die in den Umfragen die Spitzengruppe bilden: Biden, Harris, der Sozialist Bernie Sanders und Pete Buttigieg. der Bürgermeister der Stadt South Bend im US-Bundesstaat Indiana.

Wieder scharfe Attacken auf Trump

Die Senatorin Elizabeth Warren, die ebenfalls zur Favoritengruppe zählt, hatte an der Debatte vom Vortag teilgenommen. Bislang haben 25 Bewerber ihren Hut bei den Demokraten in den Ring geworfen - mehr Bewerber um die Präsidentschaftskandidatur hatte die Partei nie.

Bernie Sanders (77)Bild: AFP/J. Watson

Biden, der frühere Vize von Barack Obama, fuhr in der TV-Debatte wieder scharfe Attacken gegen Präsident Donald Trump. "Trump hat uns in eine furchtbare Situation gebracht", sagte Biden. "Wir haben riesige Einkommensunterschiede." Trump glaube, die Wall Street habe die USA aufgebaut. Dabei sei das Land von Menschen der Mittelschicht aufgebaut worden. Auch Senator Sanders griff den Republikaner im Weißen Haus scharf an. Der Präsident sei ein "pathologischer Lügner und Rassist".

sti/as (afp, pa, dpa, rtr)

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