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US-Millionen für Teheran

3. August 2016

Der Vorgang ist dubios und zum Wahlkampf-Thema geeignet: Die US-Regierung hat dem Iran 400 Millionen Dollar zukommen lassen. Bar, nach Teheran transportiert per Flugzeug. Nun stellen sich dem Weißen Haus einige Fragen.

US Dollarschein
Bild: Getty Images/AFP/P. J. Richards

Das Weiße Haus hat den Transport von Bargeld im Wert von 400 Millionen US-Dollar in einem Flugzeug in den Iran verteidigt. Das Geld sei eine Zahlung gewesen, die am Internationalen Gerichtshof in Den Haag vereinbart worden sei, sagte der Sprecher des Weißen Hauses, Josh Earnest. Das "Wall Street Journal" hatte zuvor über Einzelheiten der Zahlung berichtet, die im Kern seit Januar bekannt ist.

Der Hintergrund reicht - nach der offiziellen Version - lange zurück: Die USA hatten noch zur Zeit der Schah-Herrschaft vor der iranischen Revolution 1979 Waffenlieferungen mit Teheran vereinbart und dafür von dem Land 1,7 Milliarden Dollar erhalten. Die Waffen wurden jedoch nie geliefert - und möglicherweise war noch eine Rechnung offen.

Das Geld sei in verschiedenen Währungen in einem Flugzeug transportiert worden, weil die USA derzeit keine Bankbeziehungen mit dem Iran unterhalten, sagte Earnest. Es sei keinesfalls mit einer Lösegeldzahlung in Verbindung zu bringen. Etwa zum Zeitpunkt der Zahlung im Januar waren vier US-Amerikaner aus iranischer Haft entlassen worden.

Der Sprecher des Weißen Hauses, Josh EarnestBild: Reuters/J. Ernst

Keine Kontoverbindung

Paul Ryan, führender Republikaner und derzeit Sprecher des Repräsentantenhauses, griff den Vorgang in einer Erklärung auf. Hier zeige sich, dass das amerikanische Volk vor dem Hintergrund des gefährlichen Atomabkommens mit dem Iran in die Irre geführt werde, erklärte Ryan. Er äußerte zugleich Zweifel, dass es sich bei der Zahlung nicht doch um Lösegeld für freigelassene US-Bürger gehandelt habe. Die Republikaner hatten den Atomdeal des Westens mit der Führung in Teheran strikt abgelehnt.

ml/cwo (dpa,ap, NYT)

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