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Umstrittenes Denkmal im estnischen Parnu enthüllt

2. Dezember 2003

Tallinn, 23.11.2003, ESTNISCHES FERNSEHEN, estn.

Hunderte von Menschen haben in Parnu an der feierlichen Enthüllung eines Denkmals zu Ehren der Kämpfer für die Wiederherstellung der estnischen Staatlichkeit im Zweiten Weltkrieg teilgenommen. Die Enthüllung des Denkmals hatte zuvor internationales Interesse hervorgerufen. Die Führung der jüdischen Gemeinde Russlands fühlte sich dadurch verärgert und beschwerte sich beim israelischen Premierminister Ariel Scharon. Von den 90 000 Kronen, die die Errichtung des Denkmals kostete, kamen 50 000 vom (estnischen - MD) Staat und 40 000 von der Stadtregierung von Parnu.

(Korrespondentenbericht) Das große ausländische Interesse an dem Denkmal, das vor allem auf falsche Informationen zurückzuführen war, war der Grund dafür, dass viele Menschen heute an der feierlichen Enthüllung nicht teilnahmen. Obwohl die Regierungskommission es war, die beim Justizministerium gebildet worden war, um sich mit der (politischen - MD) Repression zu befassen, die 50 000 Kronen für das Denkmal bereit gestellt hat, nahm Minister Ken-Marti Vaher nicht an der Enthüllung teil. Um es genau zu sagen - es war kein einziges Regierungsmitglied anwesend.

Alle Redner, die bei der Feierlichkeit das Wort ergriffen, betonten jedoch, das Denkmal sei zu Ehren aller Kämpfer errichtet worden unabhängig von der Uniform, die sie getragen haben.

(Vaino Hallikmagi, Bürgermeister von Parnu) (...) Wir danken mit diesem Denkmal allen, die für Estlands Unabhängigkeit gekämpft haben. Ihnen gebührt Ruhm und Ehre.

(Urmas Reinsalu, Vorsitzender des parlamentarischen Verfassungsausschusses) Wir verurteilen hier heute alle Verbrechen sowohl der nazistischen als auch der kommunistischen Besatzung und betonen noch einmal, dass diese Verbrechen genau, schonungslos und entschlossen untersucht werden müssen. Verbrechen gegen die Menschlichkeit unterliegen nicht der Verjährung. Das ist unsere Botschaft an Estland und die Welt.

(Korrespondent) Nach Meinung von Trivimi Velliste (Parlamentsabgeordneter und) Vorsitzender des Rates der Stiftung für die Ehrung von Freiheitskämpfern, ist es für uns das Wichtigste, uns unserer Geschichte nicht zu schämen und nicht zwischen verschiedenen Freiheitskämpfern zu unterscheiden.

(Velliste) Es ist nicht wichtig, was für eine Waffe in der Hand gehalten wurde und wie der Helm aussah, der getragen wurde. Wichtig ist, wofür gekämpft wurde. (...) (TS)