1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Umweltschutz ist EU-Bürgern am wichtigsten

27. November 2019

Eine repräsentative Umfrage zeigt das Spannungsfeld, in dem die künftige EU-Kommission sich bewegt: Die Menschen pochen auf eine grünere Politik - haben aber zugleich Angst um ihre Arbeitsplätze.

Umweltschutz und Jobs Topthemen bei EU-Bürgern
Topthema Nummer eins: UmweltschutzBild: picture-alliance/dpa/G. Wendt

Europas Bürger erwarten von der künftigen EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, dass die Themen Umweltschutz und Arbeitsplätze in den kommenden Jahren für sie oberste Priorität haben. In einer Umfrage der Bertelsmann-Stiftung gaben 40 Prozent der Befragten den Umweltschutz als wichtigstes Thema an. Es folgten Arbeitsplätze mit 34 Prozent und soziale Sicherheit mit 23 Prozent.

Für die Umfrage hat das Meinungsforschungsinstitut der Bertelsmann-Stiftung (eupinions) mehr als 12.000 Menschen befragt. Die Erhebung ist demnach repräsentativ für die 27 EU-Staaten insgesamt - ohne Großbritannien - sowie für die einzelnen Mitgliedstaaten Deutschland, Frankreich, Italien, Niederlande, Polen und Spanien.

Deutsche sind besonders grün

Am wichtigsten ist Umwelt- und Klimaschutz der Erhebung zufolge den Deutschen. Dort nannten dies 49 Prozent der Befragten als Topthema - mit Abstand der höchste Wert. Für Franzosen, Italiener, Spanier und Polen steht dagegen der Schutz von Arbeitsplätzen ganz obenan. In Italien waren es sogar 60 Prozent der Befragten.

Hat in Brüssel viel zu stemmen: Ursula von der Leyen (Archivbild)Bild: picture-alliance/dpa/S. Hoppe

Werden die Europäer nach ihren persönlichen Sorgen gefragt, stehen laut Umfrage "steigende Lebenshaltungskosten" mit 51 Prozent an erster Stelle. In Frankreich, wo seit Ende 2018 die "Gelbwesten"-Bewegung wegen des Themas auf die Straße geht, nannten dies 61 Prozent der Befragten. Spitzenreiter war Polen mit 62 Prozent. In Deutschland, der größten Wirtschaftsmacht Europas, gaben nur 44 Prozent diese Antwort.

"Brüssel muss Europa erklären"

Studienleiterin Isabell Hoffmann gibt zu bedenken: "Längst nicht alle Anliegen der Europäer liegen im Kompetenzbereich der Kommission." Umso wichtiger sei es für Brüssel, "das Funktionieren und den Mehrwert Europas zu erklären".

Die künftige Kommission beim Fototermin im SeptemberBild: picture-alliance/dpa/AP/V. Mayo

Eine weitere Vertiefung der EU unterstützen europaweit 54 Prozent der Befragten. In Deutschland sind es 60 Prozent. In Italien wünschen sich sogar 70 Prozent mehr "politische und wirtschaftliche Integration". Am skeptischsten sind in der Frage die Niederländer (39 Prozent) und die Franzosen (41 Prozent).

Zwar gingen neun von zehn der Befragten davon aus, dass die EU auf die eine oder andere Art auch in Zukunft existieren wird. Mehr als ein Drittel (35 Prozent) der Europäer erwarteten nach dem Brexit-Votum der Briten allerdings weitere Austritte von Mitgliedstaaten. In Deutschland gaben dies 32 Prozent an.

Abstimmung in Straßburg

An diesem Mittwoch stellt sich die neue EU-Kommission im Europaparlament in Straßburg zur Wahl. Die künftige Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will den Kontinent nach eigenen Worten bis 2050 klimaneutral machen und dies auch rechtlich festschreiben. 

jj/se (dpa, afp, epd)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen