Fokus Europa – Das Magazin 18.11.2008 um 22:15 UTC
18. November 2008Nach der EU-Osterweiterung 2004 sind viele Polen in den Westen gegangen, um dort zu arbeiten. Polnische Maler, Bauarbeiter oder Pflegekräfte trifft man mittlerweile fast überall. Doch polnische Firmenchefs in Deutschland, die noch dazu Westeuropäer eingestellt haben? Das gibt es selten, aber es gibt sie: Im Nordosten Deutschlands werden Spezialvorrichtungen für die Autoindustrie hergestellt. Der Chef hier ist ein Pole. Angelockt wurde er durch ein Förderprogramm des Landes Mecklenburg-Vorpommern und der EU. Justyna Bronska hat den Unternehmer für Fokus Europa aufgesucht.
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In Polen selbst fehlen dagegen die Arbeiter, die im Westen arbeiten. Ein Land, das sie lockte, ist Irland. Nach der EU-Erweiterung trifft man sie auf irischen Baustellen, an irischen Supermarktkassen oder hinter den Tresen irischer Pubs. Oder besser: Man traf sie dort. Denn seit der Bauboom auf der grünen Insel abebbt, machen sich viele Polen wieder auf in Richtung Heimat. Selbst die Optimisten, die Susanne Henn für Fokus Europa auf einer Baustelle getroffen hat, merken, dass ihr Leben in Irland schwieriger wird.
Aber auch in Deutschland gibt es Menschen die keine Jobs finden. Kirstin Vogelbein zum Beispiel. Dabei hat sie studiert, war im Ausland und ihr Lebenslauf ist gespickt mit Praktika. Einen Job in Deutschland hat sie trotzdem nicht gefunden - dafür aber eine Stelle in Prag bei einer deutschen Firma. Allerdings arbeitet sie dort zu tschechischen Arbeitsbedingungen. Fokus-Europa-Reporter Christian Rühmkorf hat die junge Frau auf der Arbeit besucht.