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UN-Bericht über Gräuel in Nordkorea

17. Februar 2014

Ein System von Mord, Folter, Ausbeutung und Hunger: Der Nordkorea-Bericht einer UN-Kommission listet schwerste Verbrechen gegen die Menschlichkeit auf. Die kommunistischen Führer gehörten vor Gericht, so ihre Forderung.

Parade im Stechschritt nordkoreanischer Soldaten (foto: AP/picture alliance)
Bild: picture alliance/AP Photo

"Die Schwere, das enorme Ausmaß und die Art und Weise der in diesem Staat begangenen Verbrechen sind in der heutigen Welt beispiellos", so das traurige Resumee der UN-Experten. Die nordkoreanischen Machthaber müssen sich dafür vor dem Internationalen Strafgerichtshof in den Haag verantworten, fordert die vom UN-Menschenrechtsrat beauftragte Kommission. Diktator Kim Jong Un müsse möglicherweise persönlich angeklagt werden.

UN-Experten wollen auch Machthaber Kim auf der Anklagebank in Den Haag sehenBild: Reuters

Das Experten-Team schildert in dem in Genf präsentierten Bericht "systematische und weitreichende Menschenrechtsverletzungen", von denen viele Verbrechen gegen die Menschlichkeit seien. In dem 372 Seiten starken Report wird der Führung in Pjöngjang vorgeworfen, gewissermaßen die eigene Bevölkerung auszuhungern, zu versklaven und letztendlich zu vernichten. Berichtet wird über vier große Straflager mit schätzungsweise zwischen 80.000 und 120.000 politischen Gefangenen. Es ist die erste ausführliche Untersuchung im Auftrag der Vereinten Nationen.

Vergleich mit KZs in Hitler-Deutschland

Der Chef der unabhängigen Kommission, Michael Kirby, sagte der Nachrichtenagentur Reuters, die Verbrechen erinnerten an Taten der Nazis im Zweiten Weltkrieg. "Einige sind verblüffend ähnlich." So würden Häftlinge in Gefangenenlagern praktisch zu Tode gehungert. Ihre Leichen würden verbrannt und vergraben. Dies sei die Aufgabe anderer Häftlinge, sagte Kirby.

Neben den Ermittlungen durch den Internationalen Strafgerichtshof plädiert die UN-Kommission auch für gezielte Sanktionen gegen die nordkoreanischen Funktionäre. Von generellen Sanktionen raten die Experten ab, da sie vermutlich nur die Notsituation der Bevölkerung noch weiter verschlechtern würden.

Kritik an China

Die Kommission erhob zudem Vorwürfe gegen das Nachbarland China. Die Volksrepublik schiebe Einwanderer und Überläufer nach Nordkorea ab, wo sie gefoltert und hingerichtet würden. China wies die Vorwürfe zurück. Eine Sprecherin des Pekinger Außenministeriums erläuterte, man werde auch eine Übermittlung des Berichts über die Menschenrechtslage an den internationalen Gerichtshof nicht unterstützen.

Nordkorea wies sämliche Vorwürfe zurück und erklärte, der Bericht beruhe auf Unterlagen, die feindliche Mächte gefälscht hätten.

SC/qu (rtr, afp, dpa)

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