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ErnährungssicherheitGlobal

UN-Bericht: 735 Millionen Menschen hungern weltweit

12. Juli 2023

Damit ist fast jeder zehnte Mensch auf der Welt von Hunger oder Unterernährung betroffen. Das geht aus dem neuesten UN-Welternährungsbericht hervor. In Afrika hat demnach sogar jeder fünfte Mensch nicht genug zu essen.

Symbolbild I Ein unterernährtes Kind im Jemen
Ein unterernährtes Kind im JemenBild: Mohammed Hamoud/AA/picture alliance

Fast eine dreiviertel Milliarde Menschen, fast jeder zehnte Erdenbürger, hat 2022 an Hunger oder Unterernährung gelitten. Das geht aus dem aktuellen UN-Welternährungsbericht hervor. Demnach waren im vergangenen Jahr weltweit im Durchschnitt rund 735 Millionen Kinder und Erwachsene von unterschiedlichen Formen des Hungers betroffen. In Afrika leidet jeder fünfte Mensch an Hunger, womit der Kontinent die am schlimmsten betroffene Region bleibt. Der Wert ist doppelt so hoch wie der weltweite Durchschnitt.

Fortschritte habe es hingegen in Asien und Lateinamerika gegeben, heißt es in dem Bericht, der von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), dem Internationalen Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD), dem UN-Kinderhilfswerk Unicef, dem Welternährungsprogramm (WFP) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erstellt wurde.

Die Zahl der Hungernden lag 2022 fast genau hoch wie 2021 (739 Millionen) und deutlich über den Werten vor Beginn der Corona-Krise: 2019 lag die Zahl noch bei 613 Millionen Menschen. Seither verschlimmerten die Pandemie, Extremwetterereignisse, die Folgen der Klimakrise sowie bewaffnete Konflikte einschließlich des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine die Lage.

Fünf Organisationen warnen: Welt ohne Hunger bis 2030 nicht erreichbar

Die Vereinten Nationen hatten sich eigentlich zum Ziel gesetzt, dass bis 2030 niemand mehr Hunger leiden muss auf der Welt. Mit dem derzeitigen Trend sei das nicht realisierbar, wird im aktuellen Report zur Lebensmittelsicherheit und Ernährung resümiert. Im Vorwort des neuen Reports schreiben die Chefs der fünf Organisationen, 2030 müsse immer noch mit 600 Millionen Hungernden gerechnet werden muss.

Ein Unicef-Mitarbeiter legt einem Kind im Sudan ein Messarmband an, mit dessen Hilfe sich der Grad der Unterernährung feststellen lässtBild: Modola/UNICEF/dpa/picture alliance

Und es gibt weitere ernüchternde Zahlen: 2,4 Milliarden Menschen - das sind fast 30 Prozent der Weltbevölkerung - hatten vergangenes Jahr keinen dauerhaften Zugang zu Nahrung. Darüber hinaus wird von 3,1 Milliarden Menschen (42 Prozent der Weltbevölkerung) berichtet, die sich 2021 keine gesunde Ernährung leisten konnten. Für 2022 gibt es dazu noch keine Angaben.

Derzeit zählt die Weltbevölkerung etwa acht Milliarden Menschen.

qu/cw (dpa, epd, kna, afp)

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