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Politik

UN: IS hat noch genug Geld zum Terrorexport

11. August 2017

Die Dschihadisten des "Islamischen Staats" werden auf den Schlachtfeldern im Irak und in Syrien immer häufiger geschlagen. Sie verfügen international aber weiter über gefährliche Aktionsmöglichkeiten, warnen UN-Experten.

Irak - IS Islamischer Staat in Fallujah
Militärisch oft geschlagen, aber noch nicht besiegt: Der "Islamische Staat" Bild: picture alliance/AP Photo

Die Terrormilizen des so genannten "Islamischen Staats" (IS) sind vielerorts geschlagen worden, das bedeutet aber noch nicht das bevorstehende Ende ihres blutigen Handwerks: Experten der Vereinten Nationen weisen in einem Bericht an den Weltsicherheitsrat eindringlich auf die anhaltende Bedrohung durch die Dschihadisten hin, so etwa in Europa oder auch in Südostasien.   

Eine Auswertung der internationalen Sanktionen gegen den IS zeige, dass sich die sunnitischen Extremisten trotz der jüngsten militärischen Rückschläge wichtige Aktionsmöglichkeiten bewahren konnten, heißt es in der Analyse.   

Christlich-syrischer Milizionär verbrennt in Rakka eine Fahne des IS Bild: picture alliance/AP/dpa/H. Malla

"Erhebliche Bedrohung"

Der hartnäckige Widerstand gegen die Anti-IS-Koalition in der irakischen Großstadt im Juli beweise, dass die Kommando- und Kontrollstruktur des IS "nicht vollständig zusammengebrochen" sei. Die Gesamteinschätzung der UN-Beobachter: Der "Islamische Staat" stellt immer noch eine "erhebliche militärische Bedrohung" dar.  

Die islamischen Extremisten seien so zum Beispiel nach wie vor in der Lage, Angriffe auch außerhalb des Nahen Ostens "zu motivieren und zu ermöglichen". Ungeachtet des von der Anti-IS-Koalition ausgeübten Drucks könnten sie ihre Gefolgsleute indoktrinieren und ihnen Geld zukommen lassen. Das gelte beispielsweise für Europa, das für die Extremisten weiterhin eine vorrangige Rolle spiele.

Der Transfer der entsprechenden Summen sei schwer aufzudecken, weil er häufig in kleinen Beträgen erfolge, so die Beobachter der UN. Finanzierungsquellen des IS sind demnach weiterhin Einnahmen aus dem Ölgeschäft und Steuern, welche die Dschihadisten der Bevölkerung in den von ihnen kontrollierten Territorien aufzwingen. Die finanzielle Lage der Dschihadisten verschlechtere sich angesichts der militärischen Schlappen an den verschiedenen Fronten aber zusehends. 

Rekrutierung ins Stocken geraten

Offensichtlich versuche die Führung des IS Macht und Einfluss wettzumachen, durch eine Ausweitung der Kampfzonen nach Süd- und Südostasien. Das zeigten etwa die jüngsten Kämpfe im Süden der Philippinen.

Der Zustrom "ausländischer Terrorkämpfer" nach Syrien und in den Irak habe indes abgenommen. Aus den dortigen Kampfgebieten zögen zunehmend jugendliche IS-Legionäre ab, wissen die UN-Experten zu berichten. Diesen Rückkehrern müsse "besondere Aufmerksamkeit" gelten, weil sie über Erfahrungen im Kampf und mit "extremer Gewalt" verfügten.     

Geldtransfer des IS über Paypal 

Das "Wall Street Journal" berichtete jetzt von vorgetäuschten Käufen über Ebay und Paypal, mit denen der IS einen Terrorverdächtigen in den USA mit Geld versorgt haben soll. Demnach hatte ein IS-Sympathisant 2016 vorgegeben, Drucker auf Ebay zu verkaufen. Von Hintermännern der Dschihadisten habe er über Paypal 8700 US-Dollar (rund 7400 Euro) erhalten. Das Geld soll er nach FBI-Angaben für einen Laptop, ein Mobiltelefon und eine VPN-Verbindung ausgegeben haben, um so mit IS-Funktionären Kontakt zu halten.

SC/jj (APE, afp, dpa) 

     

 

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