1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

UN warnen vor massiver Erderwärmung

9. Dezember 2020

Die Welt hinkt einem UN-Bericht zufolge den im Pariser Klimaschutzabkommen gesteckten Zielen hinterher, kann sie aber noch erreichen. Dafür sei aber eine rasche Abkehr von fossilen Brennstoffen notwendig. 

Kohleausstieg-Betreiber von Kohlekraftwerken erhalten Milliardenentschaedigung
Bild: picture-alliance/SvenSimon/F. Hoemann

Kurz vor dem Klimagipfel der Vereinten Nationen in New York hat das UN-Umweltprogramm (UNEP) deutlich mehr Anstrengungen im Kampf gegen die Erderwärmung gefordert. Trotz des Rückgangs der Treibhausgas-Emissionen durch die Corona-Pandemie und die internationalen Klima-Zusagen steuere die globale Erwärmung auf mehr als drei Grad zum Ende des Jahrhunderts zu, heißt in dem jetzt vorgestellten Bericht der UNEP. 

Um den globalen Temperaturanstieg bis 2030 auf zwei Grad zu begrenzen, müsste die internationale Gemeinschaft beim Wiederanfahren der Wirtschaft nach den Corona-bedingten Beschränkungen einen Akzent auf umweltfreundliche Energieträger, Wiederaufforstungen oder andere ökologische Maßnahmen setzen. So könnten bis zu 25 Prozent der klimaschädlichen Treibhausgase bis 2030 reduziert werden. Sogar das gesteckte Ziel von 1,5 Grad Celsius sei so noch erreichbar.

Kein Aufschub des Klimawandels durch Pandemie

Inger Andersen, Chefin des UN-UmweltprogrammsBild: Getty Images/R. Hradil

"Das Jahr 2020 ist dabei, eines der bisher wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen zu werden, während Großbrände, Stürme und Dürren weiter für Chaos sorgen", betont die Chefin des UN-Umweltprogramms, Inger Andersen. Zwar dürfte der Ausstoß in diesem Jahr wegen des wirtschaftlichen Einbruchs nach den weltweiten Corona-Beschränkungen um sieben Prozent sinken, doch habe das insgesamt kaum Auswirkungen. Die Lücke zwischen den internationalen Klimaschutzbemühungen und den Zielen des Pariser Abkommens klaffe zur Zeit noch weit.

Die Wiederbelebung der globalen Ökonomien müsse daher einen grünen Akzent haben, der Subventionskürzungen für fossile Brennstoffen ebenso vorsieht wie ein Umdenken beim See- und Luftverkehr. Beide sind für fünf Prozent der weltweiten Emissionen verantwortlich, heißt es im jährlichen "Emissions Gap Report" der UNEP. Bei beiden Sektoren würde der positive Effekt technologischer Verbesserungen noch immer zu oft aufgehoben durch eine stetig wachsende Nachfrage. Beide müssten Energieeffizienz mit dem schnellen Übergang weg von fossilen Brennstoffen und hin zu Zukunftstechnologien begleiten.

Privathaushalte müssen klimafreundlicher werden 

In der Pflicht stünden aber auch private Verbraucher: Rund zwei Drittel der globalen Emissionen gehen nach dem UNEP-Bericht auf private Haushalte zurück. Die reichsten darunter - etwa ein Prozent der Weltbevölkerung - repräsentieren dabei mehr als das Zweifache des zusammengefassten Anteils der ärmsten 50 Prozent. Auch sie müssten deutlich mehr tun, um ein Erreichen der Pariser Klimaziele bis 2030 sicherzustellen. 

Konferenzteilnehmer in Paris freuen sich über Vereinbarung der Klimaziele Bild: picture-alliance/AA/A. Bouissou

Das Pariser Abkommen vom 12. Dezember 2015 sieht vor, die Erderwärmung auf unter zwei Grad, möglichst aber auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. Mittlerweile sind die Durchschnittstemperaturen auf der Erde laut UN aber bereits um rund 1,2 Grad gestiegen. Ziel des New Yorker Gipfels zum 5. Jahrestag des Pariser Abkommens am Samstag ist es, die Staaten zu weiteren Anstrengungen zu verpflichten.

bri/sti (afp, dpa)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen
Den nächsten Abschnitt Top-Thema überspringen

Top-Thema

Den nächsten Abschnitt Weitere Themen überspringen