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UN-Bericht: 200.000 Drogentote jährlich

23. Juni 2016

Der Gebrauch von Heroin nimmt wieder zu, die Gefahr von Haschisch wird unterschätzt, und 207.000 Menschen starben 2014 als Folge des Konsums illegaler Drogen.

Heroin-Konsument (Foto: Getty Images/AFP)
Ein Heroin-KonsumentBild: Getty Images/J. Moore

Dies sind wesentliche Eckpunkte des Weltdrogenberichts den das UN-Büro für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) in Wien gelegt hat. Bei den 207.000 Drogentoten handele es sich um sehr konservative Schätzung, sagte die Expertin der UN-Drogenbehörde, Angela Me, in der österreichischen Hauptstadt. Weltweit 29 Millionen Menschen litten wegen ihrer Drogensucht an schweren Krankheiten, das sei ein Anstieg um zwei Millionen.

Steigende Beschlagnahmungen von Heroin in Frankreich und Italien

Das habe auch mit dem wieder häufigeren Spritzen von Heroin in den USA und Europa zu tun, erläuterte Me. "Heroin kehrt zurück." Als Folge seien außerdem etwa 1,6 Millionen Heroinsüchtige mit HIV infiziert. Sechs Millionen litten an Hepatitis C. "Die Wirkung des Drogenkonsums auf die Gesundheit ist weiterhin verheerend", heißt es in dem Weltdrogenbericht. Es gebe Anzeichen dafür, dass der Heroinschmuggel nach Europa zunehme, so der Report weiter. Dafür sprächen steigende Beschlagnahmungen des Rauschgifts durch den Zoll in Frankreich und Italien.

Fast 250 Millionen Menschen konsumierten 2014 Haschisch, Kokain, Heroin oder synthetisch hergestellte Designer-Drogen. Die am häufigsten gebrauchte illegale Droge ist laut UN Cannabis, das als Haschisch oder Marihuana auf dem Markt ist.

Ein Raucher zieht an einem JointBild: picture-alliance/dpa/dpaweb/T. Leukert

Fast 183 Millionen Menschen greifen zum Joint oder anderen Formen dieser Droge. "Cannabis schädigt die Gesundheit", warnte Me vor einer Verharmlosung. In den USA und in Südamerika, wo einzelne Bundesstaaten oder Länder, Cannabis legalisiert haben, sei der Trend besorgniserregend. "Es gibt dort eine steigende Zahl von regelmäßigen Konsumenten", sagte Me.

Koka-Anbau um mehr als 30 Prozent geschrumpft

Der weltweite Kokainmarkt scheint laut UN hingegen zu schrumpfen. So fiel der Koka-Anbau zwischen 1998 und 2014 um mehr als 30 Prozent, auch dank nationaler Bemühungen im Kampf gegen Schmuggel und das organisierte Verbrechen. Gleichzeitig wurden Bauern mit Förderprogrammen ermutigt, den Anbau von Opium einzustellen und stattdessen auf alternative Pflanzen zu setzen.

Gleichzeitig mischt die Drogen-Mafia immer neue Gift-Cocktails: 75 neue aufputschende und enthemmende Substanzen sind der UNODC von den Fahndern gemeldet worden. "Die Zahl steigt immer weiter. Es ist ein sehr dynamischer Markt", sagte Expertin Me. Etwa 20 Millionen Menschen nehmen nach Erkenntnissen der Drogenbehörde Ecstasy, fast 36 Millionen greifen zu Amphetaminen. Rund 170 Tonnen Designer-Drogen wurden laut Report 2014 beschlagnahmt.

wl/SC (dpa, afp, epd)

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