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Politik

UN fordern Konsequenzen nach Floyd-Tod

28. Mai 2020

Nach dem gewaltsamen Tod von George Floyd in Minneapolis schlagen die Vereinten Nationen Alarm. Menschenrechtskommissarin Bachelet spricht von einer langen Reihe von Morden an unbewaffneten Afroamerikanern in den USA.

USA Demonstrationen wegen des Todes von George Floyd in Minnesota
Ein Portrait des getöteten George Floyd in Minneapolis Bild: Getty Images/S. Maturen

Weltweit hat der Tod des Afroamerikaners George Floyd infolge eines brutalen Polizeieinsatzes in der US-Großstadt Minneapolis für Entsetzen gesorgt. UN-Menschenrechtskommissarin Michelle Bachelet rief die US-Behörden eindringlich zum Handeln auf. Floyds Tod sei nur der jüngste Vorfall in "einer langen Reihe von Tötungen unbewaffneter Afroamerikaner durch US-Polizeibeamte", sagte Bachelet in Genf. Es müssten "ernsthafte Maßnahmen ergriffen werden, um solche Morde zu stoppen und Gerechtigkeit sicherzustellen, wenn sie geschehen". Die UN-Kommissarin empfahl den USA zudem, untersuchen zu lassen, welche Rolle eine "fest verwurzelte und verbreitete Diskriminierung" von Menschen anderer Hautfarbe bei solchen Verbrechen spiele. 

UN-Menschenrechtskommissarin Bachelet empfiehlt den USA eindringlich zu handeln, damit solche Vorfälle sich nicht wiederholten Bild: Getty Images/AFP/F. Coffrini

Floyd war am Montag gestorben. Auf einem im Internet veröffentlichen Video ist zu sehen, wie bei dem Einsatz in Minneapolis ein weißer Polizist mehr als fünf Minuten lang auf dem Genick des 46-jährigen Afroamerikaners kniet, obwohl dieser stöhnt: "Ich kann nicht atmen." Der Mann starb wenig später.

Die vier an dem Einsatz beteiligten Polizisten sind entlassen, aber bislang nicht festgenommen worden. Die Bundespolizei FBI ermittelt. In Minneapolis im Bundesstaat Minesota gehen seither zahlreiche Menschen auf die Straße, um ihrer Wut Luft zu machen und gegen die in den USA weit verbreitete Polizeigewalt gegen Schwarze zu protestieren.

Seit dem Tod von George Floyd gibt es in der 400.000-Einwohner-Stadt Minneapolis immer wieder Unruhen Bild: Getty Images/AFP/K. Yucel

In der Nacht zum Donnerstag gab es die zweite Nacht in Folge schwere Ausschreitungen. Randalierer setzten Gebäude in Brand, die Polizei setzte Tränengas, Pfefferspray und Schlagstöcke gegen Demonstranten ein. Gouverneur Tim Walz erklärte den Notstand für Minneapolis und umliegende Gebiete und mobilisierte die Nationalgarde. Ausschreitungen bedrohten auch die Sicherheit friedlicher Demonstranten, hieß es in der Anordnung.  

Das FBI und die örtliche Staatsanwaltschaft versicherten, die Ermittlungen in dem Fall hätten absolute Priorität. Zuvor hatte auch US-Präsident Donald Trump eine rasche und gründliche Untersuchung versprochen.

se/mak (dpa, ap, afp)    

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