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Politik

UN sagen sexuellem Missbrauch den Kampf an

18. September 2017

Das Thema sorgt schon seit Jahren international für Empörung. Generalsekretär Guterres will jetzt hart durchgreifen und den vielen Fällen von sexuellem Missbrauch einen Riegel vorschieben.

UN Blauhelme Süd Sudan Südsudan
Bild: Getty Images/A.G.Farran

"Wir sind hier, um mutige, akute und dringend benötigte Aktionen umzusetzen, um der sexuellen Ausbeutung und Misshandlung bei den Vereinten Nationen ein für alle Mal die Wurzeln auszureißen", sagte António Guterres in New York bei einem eigens zu diesem Thema einberufenen Treffen. Und er fügte hinzu: "Die UN haben die einzigartige Verantwortung, einen globalen Standard zu setzen um dieser Plage vorzubeugen, mit ihr umzugehen und sie auszulöschen und ihre Auswirkungen effektiv, human und fair anzugehen."

Mehr als 2.000 Fälle werfen einen dunklen Schatten

Die Vereinten Nationen waren in der Vergangenheit immer wieder mit Vorwürfen der sexuellen Ausbeutung und Misshandlung konfrontiert worden, verübt vielfach durch Mitglieder der Blauhelmtruppen. Unter anderem auf Haiti und in der Zentralafrikanischen Republik gab es zuletzt solche Vorwürfe. Nach inoffiziellen Schätzungen wurden UN-Angestellten und Blauhelmen seit 2005 mehr als 2.000 Fälle von sexueller Ausbeutung und von Missbrauch vorgeworfen.

UN-Generalsekretär Guterres hatte kurz nach seinem Amtsantritt im Januar angekündigt, das Thema zur Chefsache zu machen. So wurde auch ein Fonds eingerichtet, aus dem Opfer entschädigt werden sollen. Im August hatte Guterres dann die Australierin Jane Connors als UN-Vertreterin zur Unterstützung der Opfer ernannt.

Schon gibt es Kritik am Konzept

Außerdem soll es künftig eine Art Vertrag geben, in dem sich alle UN-Mitgliedsstaaten dazu verpflichten, das Thema entschlossen anzugehen, kündigte Guterres an. Viele Staaten hätten das Papier schon unterschrieben. "Es gibt viel Arbeit für uns zusammen", mahnte der Generalsekretär der Vereinten Nationen Solidarität an.

Das Konzept sorgt allerdings schon jetzt für Unmut. Menschenrechtler kritisierten in diesem Zusammenhang die Wortwahl, die in dem Abkommen verwendet wird. "Die Worte freiwillig und gewaltsame Sexualdelikte gehören nicht in denselben Satz", sagte Paula Donovan von der Organisation "Aids-free World" der evangelischen Presseagentur.

haz/cr (dpa, epd)

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