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Politik

UN: Hilfe gerät in Mossul an Grenzen

18. April 2017

Die Kämpfe um Mossul treiben immer mehr Menschen in die Flucht. Die UN gehen davon aus, dass inzwischen fast eine halbe Million Zivilisten aus der irakischen Stadt vertrieben wurden. 500.000 Menschen sitzen weiter fest.

Irak UNO: Fast eine halbe Million Zivilisten vor Militäroffensive auf Mossul geflohen
Bild: Reuters/A. Matinez Casares

Seit Beginn der Offensive der irakischen Streitkräfte auf die IS-Hochburg Mossul vor sechs Monaten sind nach Angaben der Vereinten Nationen mehr als 493.000 aus der Stadt vertrieben worden. Die humanitäre Koordinatorin der UN im Irak, Lise Grande, sprach von einer unfassbar hohen Zahl. "Die schiere Menge der Zivilisten, die noch immer fliehen, ist erschütternd." Der Kampf um Mossul habe die humanitäre Hilfe der UN an ihre Grenzen gebracht. Die Kämpfe im Westen der vom Fluss Tigris geteilten Stadt dauern weiter an.

500.000 Menschen müssen in Mossul versorgt werden

Laut Grande schätzen die UN, dass sich in den westlichen Stadtteilen noch einmal so viele Zivilisten aufhalten wie bereits aus der Stadt geflohen sind. Allein in der dicht bevölkerten Altstadt sollen demnach 400.000 Menschen eingeschlossen sein. Die Nahrungsmittelvorräte gingen zur Neige, es gebe zu wenig Trinkwasser. Die medizinische Versorgung der Menschen sei nicht mehr gewährleistet. Zudem seien die Kämpfe deutlich heftiger, als sie im Ostteil Mossuls gewesen seien. Auch die Zahl der Verletzten sei höher. "Wir tun alles, was wir können, aber das ist eine lange Schlacht und der Angriff auf die Altstadt hat noch nicht begonnen", sagte Grande.

Die Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) hatte Mossul im Sommer 2014 unter ihre Kontrolle gebracht. Die Großoffensive der irakischen Armee - unterstützt von Luftschlägen der US-geführten Militärkoalition - zur Vertreibung des IS begann vor gut sechs Monaten, am 17. Oktober. Ende Januar nahmen irakische Streitkräfte und verbündete Milizen den Ostteil der Stadt ein. Mit einer weiteren Offensive wollen sie die IS-Kämpfer nun auch vollständig aus dem Westen der Stadt vertreiben.

Nach Angaben der irakischen Regierung sind mittlerweile mehr als 90.000 Zivilisten in befreite Gebiete im Umland Mossuls sowie im Osten der Stadt zurückgekehrt.

qu/ml (afp ,dpa, APE)

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