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Politik

UN: Migration kann auch positiv wirken

28. Januar 2018

Die Einwanderung von Afrikanern - für UN-Generalsekretär Guterres eine Riesenchance, wie er auf dem AU-Gipfel in Äthiopien deutlich macht. Gleichzeitig ermahnt er die Regierungen des Kontinents.

Äthiopien Addis Abeba Afrikanische Union Gipfel Guterres
UN-Generalsekretär Guterres wirbt beim AU-Gipfel auch für bessere Lebensbedingungen in Afrika Bild: Reuters/T. Negeri

UN-Generalsekretär Antonio Guterres hat mit Nachdruck auf die positiven Effekte freiwilliger Migration hingewiesen. Migration befeuere Wirtschaftswachstum, verringere Ungleichheit und verbinde unterschiedliche Gesellschaften, sagte der Portugiese vor rund 40 Staats- und Regierungschefs der Afrikanischen Union (AU) in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba. "Wir müssen den Nutzen geregelter Migration maximieren und zugleich Missbrauch und Vorurteile ausmerzen."

Guterres appellierte aber auch an die politischen Führungen in Afrika, in ihren Staaten bessere Lebensbedingungen zu schaffen, damit nicht weiterhin Tausende junge Menschen vor Armut und Konflikten die Flucht ergreifen. Der UN-Generalsekretär bezog sich damit auch auf die vielen Afrikaner, die sich in den vergangenen Monaten oftmals unter erbärmlichsten Bedingungen zunächst nach Libyen durchschlugen, um dann die gefährliche Überfahrt über das Mittelmeer Richtung Europa zu wagen. "Migration sollte immer freiwillig erfolgen, nicht aus Verzweiflung", mahnte Guterres.

Afrikas Bevölkerung verdoppelt sich auf 2,4 Milliarden Menschen

Nach Prognosen des Bundesentwicklungsministeriums dürfte sich die Bevölkerung Afrikas bis 2050 auf rund 2,4 Milliarden Menschen verdoppeln. Schon jetzt brauchen auf dem Kontinent laut Experten jährlich 20 Millionen junge Leute Jobs - tatsächlich sind heutzutage aber 60 Prozent von ihnen arbeitslos.

Große Armut und Not, politische Krisen und bewaffnete Konflikte gehören zu den wichtigsten Gründen für Migration. Derzeit sind nach Angaben der Vereinten Nationen rund 65 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht, so viele wie noch nie seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs.

Südsudanesische Kinder in einem Flüchtlingslager im Kongo Bild: Simona Foltyn

"Die Zeit ist reif für Sanktionen"

Beim Stichwort bewaffnete Konflikte blickten die AU-Staats- und Regierungschefs insbesondere Richtung Südsudan. 2011 erlangte das ölreiche Land seine Unabhängigkeit vom Sudan, zwei Jahre später brach ein blutiger Bürgerkrieg aus. AU-Kommissionschef Moussa Faki Mahamat drohte nun beim Gipfel damit, die Zeit sei reif, Sanktionen gegen diejenigen zu verhängen, die den Frieden im Südsudan torpedierten. Faki verurteilte die "unglaublichen Grausamkeiten" und die "sinnlose Gewalt" der Kriegsparteien. Zehntausende Menschen starben bislang, fast vier Millionen Südsudanesen wurden zu Flüchtlingen.

Der UN-Generalsekretär sicherte seine Unterstützung zu für "jede afrikanische Initiative einer robusten Antwort" an diejenigen, die der Gewalt nicht abschwörten. Die USA, Hauptbefürworter der Unabhängigkeit des Südsudans und größter Geldgeber, forderten nochmals ein Waffenembargo.

se/qu (dpa, afp, ap)

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