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UN-Mitarbeiter dürfen in Luhansk bleiben

25. September 2015

Erst hieß es, sie müssten das Rebellengebiet im Osten der Ukraine verlassen. Nun sollen UN-Mitarbeiter doch nicht ausgewiesen werden. Für Nichtregierungsorganisationen gilt das allerdings nicht.

UN-Mitarbeiter in der Ukraine (Foto: AFP/Getty Images)
Bild: Getty Images/AFP/A. Khudoteply

Die prorussischen Separatisten im Osten der Ukraine haben Berichte zurückgewiesen, wonach sie UN-Hilfsorganisationen zum Verlassen der Rebellenhochburg Luhansk aufgefordert hätten. Auch das Rote Kreuz dürfe bleiben, sagte der Regierungschef der selbsternannten Volksrepublik Luhansk, Wassili Nikitin, der Nachrichtenagentur AFP. Andere Nichtregierungsorganisationen müssten die Region allerdings tatsächlich verlassen.

Zuvor hatte der UN-Nothilfekoordinator Stephen O'Brien mitgeteilt, die in Luhansk aktiven UN-Organisationen seien zum Rückzug aus der Region aufgefordert worden. O'Brien äußerte sich besorgt über die Entscheidung der separatistischen Behörden. Wegen der Blockadehaltung der Rebellen seien rund 16.000 Tonnen an Hilfsgütern nicht bei den Bedürftigen eingetroffen. Örtliche Krankenhäuser könnten aus Mangel an Betäubungsmitteln nicht operieren.

"Überrascht und enttäuscht"

Für die Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" gilt die Ausweisung noch immer. Sprecherin Corinne Baker äußerte sich schockiert über das Vorgehen der Separatisten: "Wir sind völlig überrascht und enttäuscht." Ihre Organisation habe allerdings schon seit einiger Zeit Schwierigkeiten mit den Behörden. Mitarbeiter der Organisation müssten sich falsche Beschuldigungen und Einschüchterungen gefallen lassen.

Vergangene Woche hatten die prorussischen Rebellen "Ärzte ohne Grenzen" und dem Roten Kreuz vorgeworfen, heimlich Psychopharmaka gelagert zu haben. Beide Organisationen wiesen die Vorwürfe zurück und beklagten, dass ihre Arbeit seit Wochen unterbrochen sei, weil eine Erlaubnis der Rebellen fehle. In der benachbarten Rebellenregion Donezk scheint die Lage kaum besser zu sein.

Waffenstillstand hält

Seit Anfang September ist die Lage in der Ostukraine verhältnismäßig ruhig. Eine Waffenruhe zwischen Regierungstruppen und Separatisten hält weitgehend. Uneinigkeit besteht jedoch über einen angestrebten Waffenabzug von der Front sowie über Kommunalwahlen nach ukrainischem Recht in den abtrünnigen Gebieten.

nin/sc (afp, dpa, ap)

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