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Weltmeere sollen besser geschützt werden

5. März 2023

Nach einer mehr als 40-stündigen Marathonsitzung haben sich die Vereinten Nationen auf ein Abkommen zum Schutz der Hochsee geeinigt. Mindestens 30 Prozent der Meere sollen künftig als Schutzgebiet ausgewiesen werden.

Der Meeresschutz gilt auch als wichtiger Baustein im Kampf gegen den Klimawandel
Der Meeresschutz gilt auch als wichtiger Baustein im Kampf gegen den KlimawandelBild: Ana López/Aitor Sáez/DW

Mit der Einigung in New York ist ein jahrelanger Streit zu Ende gegangen. 15 Jahre lang wurde zäh verhandelt und auch die Vereinbarung jetzt war offenbar kompliziert - erst nach einer langen Sitzung konnte der Text des Abkommens der Vereinten Nationen unterschrieben werden.

Immerhin scheint der Schutz der Weltmeere damit jetzt einen entscheidenden Schritt vorangekommen zu sein, denn das neue Abkommen ist bereits der zweite große Schritt zum Meeres-Schutz innerhalb weniger Tage. Unmittelbar vor den Verhandlungen in New York hatte es bei einer anderen Ozean-Konferenz in Panama ebenfalls eine Einigung gegeben; die Teilnehmer dort sagten fast 19 Milliarden Euro für den Schutz der Meere zu.

30 Prozent der Meere sollen Schutzzone werden

Ziel der Verhandlungen in New York war es vor allem, dass künftig mindestens 30 Prozent der Weltmeere als Schutzgebiete ausgewiesen werden. Zudem wurde ein Verfahren festgelegt, um wirtschaftliche Projekte, Expeditionen und andere Aktivitäten in den Meeren auf ihre Umweltverträglichkeit hin zu prüfen. Außerdem soll das Abkommen die biologische Vielfalt auf Hoher See unter international verbindlichen Schutz stellen. Zwei Drittel der Ozeane gehören zur Hochsee und sind damit weitgehend rechtsfreier Raum.

Wackelkandidaten Russland und China

Unklar blieb zunächst, ob Russland und China Teil des Abkommens sein werden. Verhandler zweifelten wegen der als destruktiv wahrgenommenen Haltung der Delegation aus Moskau daran. Aber auch China gilt als Wackelkandidat. Beide Länder pochten nach Angaben von Diplomatinnen und Diplomaten darauf, dass es bei Entscheidungen zur Festlegung von Schutzgebieten nur einstimmige Entscheidungen geben dürfe - in diesem Fall hätte ein einzelnes Land jede Entscheidung blockieren können. Das wurde nun offenbar umgangen: Aus Diplomatenkreisen hieß es, dass die Schutzgebiete jetzt bereits mit einer Dreiviertel-Mehrheit der Mitgliedstaaten festgelegt werden können sollen.

China will die Meere für die Fischerei nutzen. Hier stechen chinesische Fischer im August 2022 zum ersten Tag der Fangsaison in SeeBild: AFP/Getty Images

Ärmere Länder sollen von Gewinnen aus der Meeresforschung profitieren

Ein weiterer Schlüsselkonflikt drehte sich um potenziell ertragreiche Forschungserkenntnisse, von denen niemand weiß, ob sie jemals Realität werden: Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen erhoffen sich durch den Fund bislang unbekannter Lebewesen in der kaum erforschten Tiefsee und der Entschlüsselung deren Erbguts Durchbrüche zum Beispiel in der Medizin. Sollte es tatsächlich zu fundamentalen Fortschritten kommen, ließe sich daraus wohl großer Profit schlagen.

In der Tiefsee werden immer wieder neue, bisher unbekannte Tierarten entdecktBild: Museums Victoria/Ben Healley

Bei dieser Frage rangen die Länder des sogenannten Globalen Südens vor allem mit den führenden Industriestaaten im Norden. Da die größten Volkswirtschaften auch die meisten der erhofften Erträge auf sich vereinen dürften, wurde ein Mechanismus für Ausgleichszahlungen an ärmere Länder etabliert. Der erzielte Kompromiss sieht nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur jährliche Pauschalzahlungen seitens der Industrieländer vor.

bru/haz (dpa, rtr)

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