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Politik

UN-Sicherheitsrat verurteilt Raketentest

30. August 2017

Nach dem Abschuss einer nordkoreanischen Rakete über Japan hinweg hat sich der UN-Sicherheitsrat geschlossen gegen die Regierung in Pjöngjang gestellt. Neue Sanktionen bedeutet das aber noch nicht.

USA UN-Sicherheitsrat in New York - Sondersitzung zu den Rakektentests in Nordkorea
Bild: Reuters/A. Kelly

Nach einer dreistündigen Dringlichkeitssitzung in New York forderten die 15 Mitglieder des höchsten UN-Gremiums Nordkorea einstimmig auf, weitere Tests zu unterlassen und im Einklang mit früheren UN-Resolutionen sein Atomprogramm einzustellen. "Der Sicherheitsrat betont, dass diese Handlungen Nordkoreas nicht nur eine Bedrohung für die Region sind, sondern für alle UN-Mitgliedstaaten", heißt es in der von den USA entworfenen Erklärung.

Der Sicherheitsrat sei "äußerst besorgt", dass Nordkorea mit dem Abfeuern einer Rakete über Japan hinweg und seinen anderen jüngsten Handlungen und Erklärungen "vorsätzlich den regionalen Frieden und die Stabilität" gefährde. Neue Sanktionen werden in der Erklärung nicht genannt, stattdessen wird auf die strikte Umsetzung der bereits bestehenden Maßnahmen beharrt.

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un beobachtet die regelmäßigen Raketentests ganz genauBild: Getty Images/AFP/STR

Trotz geltender Sanktionen hatte Nordkorea am Dienstag wieder eine Rakete abgefeuert und dafür harsche internationale Kritik geerntet. Machthaber Kim Jong Un bestätigte den "erfolgreichen Test" einer Mittelstreckenrakete vom Typ Hwasong-12, er sei "äußerst zufrieden".

"Erster Schritt"

Nach Angaben der nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA betonte Kim, der Raketentest sei eine Antwort auf das gemeinsame Manöver südkoreanischer und amerikanischer Militärs gewesen. Der Test "unter simulierten Kriegsbedingungen" sei "ein erster Schritt der Koreanischen Volksarmee im Pazifik und ein bedeutungsvolles Vorspiel, um Guam in Schach zu halten". Washington unterhält auf dem US-Territorium einen großen Marine- und Luftwaffenstützpunkt.

Vor der Sitzung des Weltsicherheitsrats in New York hatten sich mehrere Diplomaten bei den Vereinten Nationen für einen härteren Umgang mit Pjöngjang ausgesprochen. "Zunächst muss der Rat den Test verurteilen und dann über strengere Sanktionen nachdenken", sagte etwa der britische UN-Botschafter Matthew Rycroft.

"Alle Optionen"

Es war zwar nicht das erste Mal, dass eine nordkoreanische Rakete über Japan hinwegflog. Es sei aber das erste Mal, dass das unangekündigt geschehen sei, meldeten japanische Medien. Ein Regierungssprecher in Tokio sprach von einer "beispiellos ernsten und schweren Bedrohung".

US-Präsident Donald Trump verurteilte den Test und betonte: "Alle Optionen sind auf dem Tisch". Chinas Außenministerium warnte, in dem Konflikt auf der koreanischen Halbinsel sei ein "kritischer Punkt" erreicht.

rk/wa (dpa, afp)

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