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Politik

UN-Soldaten bei Angriff in Mali getötet

6. April 2018

Der Einsatz in Mali gilt als gefährlichster der Vereinten Nationen. Nun wurden bei einem Anschlag auf eine UN-Basis zwei Blauhelmsoldaten getötet. An der Friedensmission dort sind auch deutsche Soldaten beteiligt.

Mali UN Mission MINUSMA
Bild: Getty Images/A. Kerner

Im westafrikanischen Mali sind zwei Soldaten der UN-Blauhelmtruppe der UN-Friedenseinsatz MINUSMA getötet worden. Den Angriff auf das Camp in der Region Kidal verurteilte der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen deutlich. Angriffe auf die Friedenstruppe könnten ein Kriegsverbrechen darstellen, heißt es. Die Behörden in Mali wurden aufgefordert, den Anschlag im Nordosten des Landes zu untersuchen und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. MINUSMA-Interimschef Koen Davidse sprach den Familien und Angehörigen der Opfer sein Beileid aus. Er berichtete, dass zwei Blauhelme aus dem Tschad durch Mörsergranaten getötet und zehn weitere verletzt wurden. Die Sicherheitsmaßnahmen auf der Basis seien daraufhin sofort verstärkt worden.

Norden in Hand von Terroristen

Das beschossene Camp befinde sich bei dem Ort Aguelhok. In Mali - und insbesondere im Norden des Landes - sind islamistische Gruppen nach wie vor aktiv und verüben regelmäßig Anschläge auch auf die UN-Einheiten. Menschenrechtler beklagen derzeit eine Verschlechterung der Sicherheitslage in Mali trotz der Präsenz von mehr als 10.000 Blauhelmen. Seit Jahresbeginn seien mindestens 65 Menschen durch Anschläge bewaffneter Gruppen getötet worden, erklärte Amnesty International.

Deutschland unterstützt im westafrikanischen Mali die EU-Mission und ist an dem MINUSMA-Einsatz der Vereinten Nationen mit bis zu 1.000 Soldaten beteiligt. Im März hatte das Bundeskabinett beschlossen, die Mandatsobergrenze für die deutsche MINUSMA-Beteiligung auf 1100 Soldaten anzuheben. Der Bundestag wird voraussichtlich Ende April über eine Fortsetzung des Einsatzes entscheiden. Ziel ist, Mali zu stabilisieren und islamistische Terroristen zu bekämpfen. Die Mali-Misson gilt als größter und gefährlichster Einsatz der Bundeswehr.

Überwachung des Friedens

Mali war 2012 ins Chaos gestürzt. Mehrere überwiegend islamistische Gruppierungen übernahmen damals die Kontrolle über den Norden des Landes. Die ehemalige Kolonialmacht Frankreich griff 2013 militärisch ein und drängte die Islamisten und Tuareg-Rebellen zurück. Die UN-Friedenstruppe MINUSMA soll den 2015 geschlossenen Waffenstillstand überwachen. 

sam/rb (AFP, dpa, epd)

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