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KonflikteSudan

UN: Sudan steuert auf humanitäre Katastrophe zu

25. August 2023

Die Vereinten Nationen schlagen Alarm: Die Hauptstadt Khartum und die Region Darfur sind verwüstet. Im ganzen Land breiten sich Krankheiten aus, während die Kämpfe weitergehen.

Tschad Flüchtlinge Sudan
Innerhalb des Sudans gibt es nach UN-Angaben mehr als drei Millionen Binnenvertriebene; fast eine Million Menschen sind in Nachbarländer geflohen (Archivbild)Bild: ZOHRA BENSEMRA/REUTERS

Der Sudan steuert nach den Worten des UN-Nothilfekoordinators Martin Griffiths auf eine humanitäre Katastrophe zu. Der sich ausweitende Krieg bringe Hunger, Krankheiten und Vertreibung mit sich. Je länger die Kämpfe zwischen der Armee und der paramilitärischen Miliz Rapid-Support Forces (RSF) andauerten, umso verheerender seien die Folgen für die Menschen, warnte Griffiths in New York.

Armeeangehörige feiern am 14. August den Tag der StreitkräfteBild: AFP

Die Gewalt habe die Hauptstadt Khartum und die Region Darfur verwüstet. Humanitäre Helfer könnten viele Bedürftige wegen der anhaltenden Gefechte nicht erreichen. Büros und Lebensmittellager seien geplündert worden. Im ganzen Land breiteten sich Krankheiten aus. So würden Fälle von Masern, Malaria, Keuchhusten, Dengue-Fieber und akutem Durchfall gemeldet. Die meisten Betroffenen hätten keinen Zugang zu medizinischer Versorgung; der Großteil der Krankenhäuser sei außer Betrieb.

Die Schwächsten leiden am stärksten

Hunderttausende Kinder seien schwer unterernährt und drohten zu sterben, wenn sie nicht behandelt würden. Millionen Mädchen und Jungen erhielten keine Schulbildung und erlitten physische und psychische Narben, sagte Griffiths. Berichte, wonach Kinder im Rahmen von Kampfhandlungen eingesetzt würden, seien zutiefst beunruhigend. Der Vertreter der Vereinten Nationen rief die Konfliktparteien auf, im Interesse der Bevölkerung die Waffen schweigen zu lassen.

"Je länger die Kämpfe andauern, desto verheerender sind die Auswirkungen": UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths (Archivbild)Bild: Martial Trezzini/dpa/Keystone/picture alliance

Nach UN-Angaben gibt es innerhalb des Sudans mehr als drei Millionen Binnenvertriebene; fast eine Million Menschen sind in Nachbarländer geflohen. Seit April kämpft die Armee unter De-facto-Präsident Abdel Fattah al-Burhan gegen die RSF-Miliz des ehemaligen Vizemachthabers Mohammed Hamdan Daglo. Die Generäle hatten sich gemeinsam an die Macht geputscht, zerstritten sich jedoch in Fragen der Machtteilung. Vermittlungsbemühungen sind bislang gescheitert.

jj/uh (dpa, rtr, epd, kna)