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UN-Truppe soll Gewalt stoppen

5. Dezember 2013

Der UN-Sicherheitsrat hat einen internationalen Militäreinsatz in der von Gewalt erschütterten Zentralafrikanischen Republik gebilligt. Bei Kämpfen in der Hauptstadt Bangui hatte es zuvor viele Tote gegeben.

Kämpfer der Rebellengruppe Seleka in Bangui (Foto.Reuters)
Bild: Reuters

Die 15 Mitgliedsstaaten des UN-Sicherheitsrates in New York erteilten Frankreich einstimmig das Mandat für einen Militäreinsatz in der Zentralafrikanischen Republik. Zusammen mit den Truppen der Afrikanischen Union (AU) sollen französische Soldaten die Zivilbevölkerung in dem in Gewalt und Chaos versinkenden Land schützen.

Zudem beschloss das höchste Gremium der Vereinten Nation ein Waffenembargo gegen die Zentralafrikanische Republik. Später soll geprüft werden, ob der AU-Einsatz in eine UN-Friedensmission umgewandelt werden könne.

Seitdem das Rebellenbündnis Seleka (das Artikelbild zeigt Kämpfer in Bangui) im März Staatschef François Bozizé gestürzt hat, wird das bitterarme afrikanische Land von religiös motivierter Gewalt erschüttert. In den vergangenen Tagen hatte sich die Situation weiter zugespitzt. Erst am Mittwoch hatten Kämpfer der Seleka sechs Menschen in einem Dorf rund 100 Kilometer nordwestlich von Bangui getötet. "Wir haben die unschuldigen Bürger aus Vergeltung für die Morde getötet, die christliche Kämpfer an unseren Leuten begangen haben", sagte ein Seleka-Mitglied.

Rebellen erobern Bangui

00:15

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Unmittelbar vor der Entscheidung des UN-Sicherheitsrates lieferten sich muslimische Rebellen und christliche Selbstverteidigungsgruppen in Bangui schwere Gefechte. Reporter der französischen Nachrichtenagentur AFP zählten fast 80 Tote. Mehr als 50 Leichen warenn nach ihren Angaben in einer Moschee aufgereiht, weitere 25 Tote lagen in umliegenden Straßen. In anderen Berichten sit von mehr als hundert Tote die Rede. Der von den Rebellen eingesetzte Übergangspräsident Michel Djotodia sagte einem französischen Sender, die Angriffe seien "zurückgeschlagen" worden. "Wir wollen Frieden, wir wollen Frieden für alle", beteuerte Djotodia.

Während der Kämpfe schützten rund 250 französische Soldaten sensible Orte wie die Botschaft. Sie seien auch zur Sicherheit von Franzosen im Einsatz, teilte das Verteidigungsministerium in Paris mit. Derzeit sind etwa 600 französische Soldaten in dem Land staioniert. Nach dem UN-Beschluss will Frankreich nun 600 weitere Soldaten in seine ehemalige Kolonie entsenden. Außenminister Laurent Fabius kündigte an, der Einsatz werde "in den kommenden Tagen" beginnen. Sobald Frankreichs Staatschef François Hollande die Mission anordne, werde alles "sehr schnell" gehen.

wl/rb (dpa, afp)

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