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Politik

UN warnen vor Kollaps des Jemens

30. Mai 2017

Millionen Menschen hungern im Bürgerkriegsland Jemen. Nun breitet sich auch noch die Cholera rasant aus. Die "hausgemachte" Katastrophe - wie die UN konstatieren - sei kaum noch zu stoppen.

Jemen Hodeidah Cholera Ausbruch
Ein an Cholera erkrankter Junge in einem Krankenhaus in der Hafenstadt al-Hudaida Bild: Reuters/A. Zeyad

UN warnen vor Kollaps des Jemens

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Der Nothilfekoordinator der Vereinten Nationen, Stephen O'Brien, schlägt Alarm. Der Jemen ist nach seinen Worten zur Schande der Weltgemeinschaft auf dem besten Weg, das Land mit der größten Hungersnot zu werden. Vor dem UN-Sicherheitsrat in New York machte er weiter deutlich, mehr als 17 Millionen Menschen seien dringend auf Nahrungsmittel angewiesen, darunter 6,8 Millionen Menschen, die "nur einen Schritt davon entfernt sind zu verhungern".

In den Straßen vieler Städte - wie hier in Sanaa - türmen sich seit Wochen die AbfälleBild: Getty Images/M.Huwais

"Die Situation im Jemen wird immer schlimmer und bewegt sich hin zu einem kompletten sozialen, wirtschaftlichen und institutionellen Kollaps." O'Brien rief die internationale Gemeinschaft zum sofortigen Handeln auf. "Die Zeit läuft uns davon", sagte er.

Bald über 200.000 Cholera-Fälle?

Hinzu kommt die im Land grassierende Cholera. Die UN befürchten, dass die Zahl der Krankheitsfälle auf mehr als 200.000 steigen könnte. Zu den bislang bekannten 60.000 Verdachtsfällen könnten in den kommenden Monaten 150.000 hinzukommen, betonte O'Brien. Etwa 500 Menschen sind im Jemen bereits an der Darminfektion gestorben. Cholera verursacht starken Durchfall und Erbrechen und ist besonders für Kinder, Alte und Kranke lebensbedrohlich.

Für ein an Cholera erkranktes Mädchen gibt es in einem Krankenhaus kein Bett mehr - es muss auf dem Fußboden liegen Bild: Reuters/A.Zeyad

"Das Ausmaß des Krankheitsausbruchs war nicht nur bedrückend vorhersehbar, sondern ist auch eine direkte Folge des Bürgerkriegs", führte der Nothilfekoordinator aus. Das geschwächte Gesundheitssystem trage zur Verbreitung der Seuche bei: Medizinische Angestellte hätten seit Monaten keinen Lohn bekommen, viele Einwohner hätten kaum Zugang zu Trinkwasser und sauberen sanitären Anlagen. Seit Monaten werde der Müll vielerorts nicht abgeholt, dann sei noch die Regensaison hinzugekommen. Das habe perfekte Bedingungen für die Epidemie geschaffen.

In dem Land im Süden der Arabischen Halbinsel tobt seit 2014 ein Bürgerkrieg. Huthi-Rebellen kontrollieren große Teile des Jemens, darunter die Hauptstadt Sanaa. Dort riefen die Behörden bereits den Notstand aus.

se/wa (rtr, ap, dpa)

 

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