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Politik

UN: Weltbevölkerung ernähren und Umwelt schützen

24. September 2021

UN-Generalsekretär António Guterres hat erneut zu einem Umdenken in der weltweiten Lebensmittelproduktion aufgerufen. Nur so könnten die Ausbeutung der Natur beendet und die Ernährung der Menschen gesichert werden.

USA New York | UN-Jahresversammlung | Antonio Guterres
UN-Generalsekretär António Guterres (Archiv)Bild: Eduardo Munoz-Pool/Getty Images

"Wir müssen eine Welt bauen, in der gesundes und nahrhaftes Essen jederzeit für alle vorhanden und bezahlbar ist", sagte António Guterres beim ersten Weltgipfel zur Zukunft der Nahrung in New York. Das wegen der Corona-Pandemie virtuell durchgeführte Gipfeltreffen war das erste seiner Art und fand am Rande der UN-Vollversammlung statt.

Gerade in Krisengebieten - wie hier im Jemen - leiden viele Menschen an UnterernährungBild: Mohammed Hamoud/AA/picture alliance

Unterernährung und Übergewicht

Guterres erinnerte daran, dass sich drei Milliarden Menschen weltweit keine gesunde Ernährung leisten könnten und 462 Millionen Menschen untergewichtig seien - während gleichzeitig zwei Milliarden Menschen übergewichtig seien und fast ein Drittel aller Nahrungsmittel verloren gingen oder weggeworfen würden.

Überall in der Welt - wie hier in der Ukraine - landen noch gute Lebensmittel auf dem MüllBild: Mykola Miakshykov/Ukrinform/imago images

Das Problem sei sehr komplex - und durch die Corona-Pandemie noch schwieriger geworden, sagte Guterres weiter. Der Klimawandel führe vielerorts zu Ernteausfällen. Gleichzeitig trügen die Nahrungsproduktionssysteme weltweit rund ein Drittel aller Treibhausgasausstöße bei und seien für rund 80 Prozent des Verlusts an Biodiversität verantwortlich.

Umdenken erforderlich

Die Weltgemeinschaft führe "einen Krieg gegen die Natur" und erhalte die bittere Ernte, sagte Guterres. Er verwies auf "ruinierte Ernten, schwindende Einkommen und scheiternde Nahrungsmittelsysteme".

Die Vereinten Nationen kämpfen gegen Nahrungsmittelknappheit - hier ein Bild aus der Demokratischen Republik KongoBild: Alissa Everett/Reuters

Der UN-Generalsekretär appellierte an die Weltgemeinschaft, sich für ein Umdenken in der globalen Nahrungsmittelproduktion und -verteilung stark zu machen. Nur so könnten die Herausforderungen der Zukunft nachhaltig gemeistert werden.

Welternährung und Umweltschutz

Es sei möglich, eine wachsende Weltbevölkerung zu ernähren und gleichzeitig die Umwelt zu schützen, sagte der UN-Generalsekretär. Dafür seien "ein nachhaltiger Konsum, nachhaltige Produktionsmethoden und naturbasierte Lösungen" nötig.

Guterres forderte eine "intelligente, nachhaltige Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen - von der Landwirtschaft bis zur Fischerei". Lebensmittel sollten nicht einfach nur als handelbarer Rohstoff betrachtet werden, "sondern als ein Recht, das jedem Menschen zusteht", so Guterres.

Finanzielle Unterstützung

Zahlreiche Länder und Institutionen kündigten beim "United Nations Food Systems Summit" ihre Unterstützung für eine Verbesserung dieser Systeme an, auch finanziell. In einer gemeinsamen Zusammenfassung hielten die Teilnehmer dies auch schriftlich fest.

Die USA kündigten zudem beispielsweise an, in den kommenden Jahren mehr als zehn Milliarden Dollar für diesen Zweck auszugeben. Die Stiftung von Bill und Melinda Gates will in den kommenden fünf Jahren 922 Millionen Dollar spenden, vor allem den Hunger von Frauen und Kindern zu bekämpfen.

mak/gri (dpa, rtr, afp)