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Politik

UN wollen Feuerpause im Jemen kontrollieren

22. Dezember 2018

Seit Mitte der Woche gilt in Hudaida eine Waffenruhe. Der Hafen dort ist der wichtigste Umschlagplatz für humanitäre Hilfe, die der Jemen so dringend benötigt. Ihn sollen UN-Beobachter sichern helfen.

Jemen - Hafenstadt Hudaida
Bild: picture-alliance/dpa/X. Hua

Einstimmig hat der UN-Sicherheitsrat die Entsendung von zivilen Beobachtern nach Hudaida beschlossen. Die 15 Mitglieder des Gremiums verabschiedeten einen britischen Resolutionsentwurf, der die Überwachung des brüchigen Waffenstillstands in der wichtigen jemenitischen Hafenstadt vorsieht. Die Beobachter sollen unter anderem den Betrieb des Hafens sicherstellen und den geplanten Abzug der Rebellen aus der Stadt überwachen.

Die UN-Resolution begrüßt die Fortschritte bei den Friedensgesprächen in Schweden, bei denen sich die international anerkannte Regierung des Jemens und die schiitischen Huthi-Rebellen, die Hudaida kontrollieren, auf die Waffenruhe geeinigt hatten. Die Resolution bittet zudem UN-Generalsekretär António Guterres um Entsendung eines Vorausteams zur Überwachung der Waffenruhe. Bis Ende des Jahres soll Guterres zudem Vorschläge machen, wie die Überwachung dauerhaft geregelt werden kann.

Der Leiter eines UN-Teams zur Überwachung der Waffenruhe ist inzwischen im Jemen eingetroffen. Der niederländische Ex-General Patrick Cammaert wird von einem Vortrupp der Beobachtermission begleitet.

Einstimmig wurde die Entsendung ziviler Beobachter in den Jemen beschlossenBild: Reuters/C. Allegri

Strittige Textpassagen sind verschwunden

Der UN-Sondergesandte für den Jemen, Martin Griffith, hatte den Weltsicherheitsrat vergangene Woche eindringlich zur Entsendung von Beobachtern aufgefordert. Doch die Debatte im Rat zog sich in die Länge. Auf Antrag der USA wurde der Resolutionsentwurf durch eine Passage ergänzt, wonach der Iran die Angriffe der Huthi-Kämpfer unterstütze. Russland drohte daraufhin mit seinem Veto, schließlich entfiel der gesamte Passus.

Auch andere Abschnitte verschwanden aus dem Text - einer zur humanitären Lage im Jemen, ein anderer zu den Verursachern von Gräueln und Zerstörungen im Jemen, womit die Regierungstruppen und die arabische Militärkoalition unter Führung Saudi-Arabiens gemeint war.

"Wichtiges Signal"

Dennoch begrüßt das Auswärtige Amt in Berlin die Resolution als "wichtigen Meilenstein" zur Deeskalation des Jemen-Konflikts. Das einstimmige Votum sei ein "besonders starkes Unterstützungssignal der internationalen Gemeinschaft für Jemen und ein Zeichen dafür, dass der Rat immer noch zu einer gemeinsamen Stimme finden kann." Auch Frankreichs UN-Botschafter François Delattre nannte den Beschluss des UN-Sicherheitsrats ein "starkes Signal".

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch erklärte, die Resolution sende an die Menschen im Jemen die "wichtige Botschaft, dass sie nicht vergessen wurden".

rb/se (afp, ap, dpa)

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