UN wollen Warnsystem für Naturkatastrophen
13. Oktober 2022Unter den vom Klimawandel besonders betroffenen ärmeren Ländern haben weniger als die Hälfte und von den kleinen Inselstaaten nur ein Drittel ein Katastrophen-Warnsystem. In der Folge kämen dort bei Katastrophen statistisch 4,62 von 100.000 Einwohnern ums Leben, bei gut ausgestatteten Ländern 0,6, berichteten die Vereinten Nationen zum "Internationalen Tag der Katastrophenvorbeugung" in Genf.
Frühwarnsysteme: Bevölkerung soll einbezogen werden
Angesichts häufigerer extremer und unvorhersehbarer Wetterereignisse müssten die bestehenden und neu errichteten Alarmsysteme vernetzt werden, um auch auf Begleiteffekte oder nachfolgende Risiken hinzuweisen: beispielsweise Schlammlawinen nach Erdbeben oder Seuchenausbrüche infolge von Starkregen. Das sagt der Bericht der UN-Büros für die Verringerung von Katastrophenrisiken (UNDRR) und der Weltwetterorganisation (WMO).
So sollen umfassende Frühwarnsysteme die Menschen unter anderem rechtzeitig vor verschiedenen nahenden Gefahren warnen, die möglichen Folgen beschreiben und Schutzmöglichkeiten und Tipps zur Selbsthilfe nach dem Ereignis aufzeigen. Sie sollen unter Einbeziehung der Bevölkerung entwickelt werden, die sich dann besser vorbereiten kann.
WMO-Generalsekretär Petteri Taalas verwies auf ein UN-Vorhaben, in den kommenden fünf Jahren die gesamte Weltbevölkerung mit Katastrophenwarnungen zu erreichen. "Frühwarnsysteme sind eine erprobte und wirksame Maßnahme zur Anpassung an den Klimawandel, die Leben rettet und Geld spart", sagte Taalas.
Aktionsplan für die Klimakonferenz COP 27
Die UN verlangen mehr Investitionen in Frühwarnsysteme und finanzielle Unterstützung für ärmere Länder. "Extremwetterereignisse wird es geben", sagte UN-Generalsekretär António Guterres. "Aber daraus müssen keine tödlichen Katastrophen werden." Ein Aktionsplan für eine globale Abdeckung soll auf der UN-Klimakonferenz COP 27 vorgestellt werden, die vom 6. bis 18. November im ägyptischen Scharm el-Scheich tagt.
nob/AR (kna, dpa)