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Deutschland fällt zurück

7. Juni 2017

China rückt vor auf Platz zwei, Deutschland verliert und fällt zurück auf Platz zehn: Bei Investitionen im Ausland werden die Chinesen immer aktiver, stellt die UN-Organisation für Handel und Entwicklung fest.

China Strassenbau Afrika Nairobi Eastern & Northern Bypass
Straße in Kenia, gebaut von chinesischen InvestorenBild: Imago

Bei den direkten Auslandsinvestitionen hat China im vergangenen Jahr immerhin um 44 Prozent zugelegt. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt brachte es nach jüngsten Zahlen der UN-Konferenz für Handel und Entwicklung (Unctad) auf 183 Milliarden US-Dollar (162 Milliarden Euro) an Direktinvestitionen. Die Zahlen zeigen, dass das Interesse chinesischer Firmen an Käufen und Investitionen im Ausland nicht abreißt: China rückte in der Unctad-Statistik vom fünften auf den zweiten Platz der größten Auslandsinvestoren, hinter die USA.

Die Auslandsinvestitionen deutscher Unternehmen schrumpften dagegen im Jahresvergleich von 93 auf 35 Milliarden Dollar. Deshalb rutscht Deutschland um drei Positionen zurück und landet nur noch auf dem zehnten Platz. Dennoch bezeichnet die UN-Konferenz Deutschland hinter China und den USA als potenziell vielversprechendste Quelle von Auslandsinvestitionen. Allerdings hätten besonders Unternehmen aus Deutschland  wie auch aus Irland und der Schweiz den Geldbeutel im vergangenen Jahr zugehalten, so die Unctad.

Niederlande vor Japan

In der Gesamtbilanz landeten die Niederlande als Auslandsinvestor auf Platz drei vor Japan. Ausländische Direktinvestitionen sind Kapitalanlagen von Unternehmen in anderen Staaten. Dazu zählen zum Beispiel der Bau eigener Werke, Kooperationen mit heimischen Partnern oder der Kauf von Aktienpaketen.

Die UN-Handelskonferenz schreibt in ihrem Bericht, besonders die Industrieländer profitierten von wachsenden Direktinvestitionen: Dorthin sei eine Billion Dollar geflossen, das ist ein Plus fünf Prozent. Im Rest der Welt wurde insgesamt weniger investiert: minus 14 Prozent. Besonders betroffen waren Asien und Lateinamerika. Überhaupt schrumpften weltweit die ausländischen Direktinvestitionen um zwei Prozent auf 1,75 Billionen Dollar.

Berlin - Investoren aus Deutschland halten sich stärker zurückBild: picture-alliance/dpa/K. Nietfeld

Investitionen in digitale Wirtschaft

Die Unctad, die den Handel zwischen Industrie- und Entwicklungsländern fördern will, rechnet dennoch für die Zukunft mit einem Aufwärtstrend. Das Hoch von 2007 - also vor der weltweiten Finanzkrise - werde aber längst noch nicht erreicht. Dabei, so die UN-Organisation, seien "ausländische Direktinvestitionen für Entwicklungsländer eine Schlüsselquelle der Finanzierung". Sie seien deutlich stabiler und erheblich höher als etwa Entwicklungshilfe oder Rücküberweisungen von Arbeitern im Ausland.

Der diesjährige Unctad-Report trägt den Untertitel "Investitionen und die digitale Wirtschaft". Die Digitalisierung sei eine Riesenchance für ärmere und aufstrebende Länder: "Die digitale Wirtschaft ist ein wichtiger Faktor, um Wachstum und Entwicklung zu fördern." Aber dafür seien erhebliche Investitionen aus dem Ausland nötig, heißt es in dem Unctad-Bericht.

ar/hb (dpa, Unctad)

 

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