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Steiner: „Flüchtlingslage spornt an, UN-Ziele zu verfolgen“

Vera Tellmann1. Oktober 2015

Die UNO will Armut und Hunger beenden und nachhaltig gegen den Klimawandel und soziale Ungleichheit vorgehen. UNEP-Chef Steiner zeigte sich im DW-Interview optimistisch, dass die Staaten die UN-Ziele umsetzen werden.

Achim Steiner, UNEP-Exekutivdirektor seit 2006Bild: picture-alliance/dpa

Der Exekutivdirektor des UN-Umweltprogramms (UNEP), Achim Steiner, sagte im DW-Interview im Hinblick auf die zahlreichen internationalen Krisenthemen, dass eine unmittelbare Betroffenheit Staaten anspornen könnte, die neue Entwicklungsagenda „ernsthaft zu verfolgen und entsprechende politische Maßnahmen zu ergreifen“. Die aktuelle Flüchtlingssituation zeige „der gesamten Welt, dass wir alle gemeinsam handeln müssen“.

Für Steiner ist kein Ende der Massenmigration abzusehen: „Wenn der Meeresspiegel steigt und sich immer häufiger Naturkatastrophen ereignen, werden sich immer mehr Menschen gezwungen sehen, ihre Heimat zu verlassen.“

Bei der Umsetzung der UN-Ziele seien nicht nur die Politiker gefragt, sondern auch die Zivilgesellschaft und die Privatwirtschaft. „Die Vereinten Nationen können keinen unfehlbaren Plan entwickeln, der auf alle Länder gleichermaßen zutrifft“, so Steiner. „Jedes Land ist aufgerufen, im Rahmen seiner Möglichkeiten und Gegebenheiten einen Weg einzuschlagen, mit dem die Ziele erreicht werden.“

Steiner nannte Zahlen der UN-Welthandels- und Entwicklungskonferenz, die für eine erfolgreiche Umsetzung der Ziele jährliche Investitionen in Höhe von bis zu 6,25 Billionen Euro kalkuliert, und gab zu bedenken: „Allerdings sehen diese Ziele nicht vor, dass sozusagen erst die wirtschaftliche Entwicklung kommt und man sich dann um Fragen sozialer Gerechtigkeit, Umwelt und Nachhaltigkeit kümmert.“ Steiner sagte: „Die Politiker müssen für diese neue, grüne und zyklische Wirtschaft politische Maßnahmen entwickeln, und außerdem innovative Finanzinstrumente, die zu mehr Wohlstand und effizienterer Nutzung der Ressourcen führen.“

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