Das UNESCO-Komitee hat auf seiner Konferenz in Bahrain 19 neue Welterbestätten ernannt und eine Erweiterung beschlossen. Insgesamt waren 29 Bewerber nominiert.
Anzeige
Der vierte Tag stand ganz im Zeichen des Naturerbes: Zum Erbe der Menschheit zählen fortan der Berg Fanjingshan im Südwesten Chinas, Heimat von Pflanzen- und Tierarten aus über 65 Millionen Jahren, sowie das südafrikanische Baberton Makhinjwa-Gebirge, bekannt für einige der ältesten freiliegenden Felsen der Erde, die 10. Welterbestätte für Südafrika.
Auch das Tehuacán-Cuicatlán-Tal in Mexiko darf sich mit dem Welterbetitel schmücken. Ebenso die Vulkankette Chaine des Puys in Frankreich. Zu ihr gehört die geologische Verwerfung Limagne. Deren Ursprung geht nach Angaben der UNESCO auf die Entstehung der Alpen vor 35 Millionen Jahren zurück.
Bereits an den drei vorangegangenen Tagen hatte das Komitee zahlreiche neue UNESCO-Weltkulturerbestätten benannt. Gleich zweimal erhielt Deutschland die begehrte Auszeichnung: für den Naumburger Dom und die Wikingerstätten Haithabu und Danewerk.
Das russische Welterbe wurde um die Naturlandschaft des Bikin River Valley erweitert.
Hier eine Auswahl der neuen Welterbestätten weltweit:
UNESCO-Welterbestätten 2018: Wir sind die Neuen!
Das UNESCO-Welterbekomitee hat auf seiner Tagung in Bahrain die neuen Welterbestätten benannt. Hier eine Auswahl der sehens- und schützenswerten Orte, die von nun an zum Kultur- und Naturerbe der Menschheit zählen.
Bild: DW/K. Schmidt
Naumburger Dom, Deutschland
Erbaut im 13. Jahrhundert, ist der Naumburger Dom ein Meisterwerk des Hochmittelalters. Berühmt sind die lebendig wirkenden Skulpturen des unbekannten "Naumburger Meisters". So gilt Uta von Naumburg (Bild) als die schönste Frau des Mittelalters. Wenn der unbekannte Meister gewusst hätte, dass sie einst zum Welterbe gehören würde, hätte er ihr bestimmt auch ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.
Bild: picture-alliance/dpa/P. Endig
Göbekli Tepe, Türkei
Stehen hier die ältesten Tempel der Menschheit? Die Steinsäulen und -kreuze sind 12.000 Jahre alt. Damit ist das Heiligtum der Steinzeitmenschen in der Türkei doppelt so als wie Stonehenge in England und die Pyramiden von Ägypten.
Bild: DAI
Buddhistische Bergklöster, Südkorea
Trotz jahrhundertelanger Unterdrückung hat sich in vier abgeschiedenen Bergklöstern - Tongdosa, Buseoksa, Beopjusa und Daeheungsa - die Tradition des koeranischen Buddhismus vom 7. Jahrhundert bis heute erhalten können. Die 5-stöckige Hauptpagode ist das Wahrzeichen des Beopjusa-Tempel (Bild); einst lebten hier fast 3000 Mönche.
Bild: CIBM
Medina Azahara, Spanien
Der Kalif von Cordoba gab im Jahr 936 den Bau einer prächtigen Königsstadt in Auftrag, er widmete sie seiner Konkubine Az-Zahra. In 40 Jahren wurde sie errichtet, nach 44 Jahren von feindlichen Heeren zerstört. Heute gibt die archäologische Anlage in der Nähe von Cordoba einen spannenden Einblick in die maurische Kultur und Geschichte Spaniens.
Bild: CAMaZ
Haithabu und Danewerk, Deutschland
Zur gleichen Zeit, nur ein etwas anderer Baustil: Im Norden Deutschlands errichteten die Wikinger im 9. Jahrhundert das Handelszentrum Haithabu, das durch das Danewerk, eine mehr als 30 Kilometer lange Wallanlage, geschützt wurde. Hier erlebt man die sonst so kriegerischen Wikinger als friedliche Händler und Handwerker.
Bild: picture alliance/dpa/C.Charisius
Nationalpark Chiribiquete, Kolumbien
Tafelberge und Felsmalereien - der Chiribiquete Nationalpark im Amazonasbecken ist sowohl wegen seiner Natur als auch wegen seiner Kulturstätten zum UNESCO-Welterbe erklärt worden. Rund 75.000 prähistorische Felszeichnungen überliefern Jagdszenen, Schlachten, Tänze und Zeremonien rund um den "Kult des Jaguars".
Bild: Jorge Mario Álvarez Arango
Thimlich Ohinga, Kenya
Stein auf Stein, ohne Mörtel, und doch halten sie seit über 500 Jahren. Die Trockenmauern Thimlich Ohinga sind die bedeutendste archäologische Stätte Ostafrikas. Sie zeugen von der Kultur und dem Handwerk der Hirtengemeinschaften, die die Region des Viktoriasees ab dem 16. Jahrhundert besiedelt haben.
Bild: National Museums of Kenya
Verborgene christliche Stätten in der Region Nagasaki, Japan
Eine Kathedrale, eine Burg und zehn Dörfer erzählen die Geschichte von verfolgten christlichen Missionaren in Japan vom 17. bis 19. Jahrhundert. Sie überlebten in kleinen Gemeinschaften entlang der Küste oder auf abgelegenen Inseln und entwickelten eine ganz eigene, sehr volkstümliche Religion.
Bild: picture-alliance/dpa/K. Chibahara
Ruinenstätte Qalhat
Die Stadt im nordöstlichen Oman war im 14. und 15. Jahrhundert eine bedeutende Handelsoase. Das Mausoleum von Bibi Maryam (Bild) erinnert noch an diese alten Zeiten. Das moderne Qalhat und sein Hafen sind heute Umschlagplatz für Omans Flüssiggas.
Bild: picture-alliance/dpa/J. Hackemann
Viktorianisches und Art Deco Viertel in Mumbai, Indien
Europäische Architektur gemischt mit indischen Design - das ist das Markenzeichen dieses Stadtviertel in Mumbai. Die viktorianischen Gebäude stammen aus dem 19. Jahrhundert, das Art-Deco-Ensemble aus dem 20. Jahrhundert. Von Mumbai aus verbreitete sich dieser Indo-Gotik-Deco-Stil über den indischen Subkontinent und gehört nun zum Welterbe der Menschheit.
Bild: Abha Narain Lambah Associates
Pimachiowin Aki, Kanada
Riesige Wälder, breite Flüsse - diese Landschaft ist seit mehr als 7000 Jahren Lebensraum des Anishinaabeg-Volkes. "Pimachiowin Aki" bedeutet "das Land, das Leben gibt". Dieses zu bewahren ist bis heute tief im Glauben und in der Kultur dieses indigenen Volkes verwurzelt. Leben im Einklang mit der Natur, sie wissen, wie es funktioniert.