Kaum neun Prozent der UNESCO-Welterbestätten liegen in Afrika. Experten sagen, die Vergabe sei zu eurozentrisch. In Afrika fehle es aber auch an Strukturen und politischem Willen zum Erhalt des Kultur- und Naturerbes.
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Acht Moscheen im Norden der Elfenbeinküste und der Ivindo National Park in Gabun haben in diesem Jahr einen der begehrten Plätze auf der Welterbe-Liste der UNESCO ergattert. Neben den zwei Orten in Afrika hat das zuständige Komitee auf seiner 44. Sitzung in der chinesischen Hafenstadt Fuzhou 16 Kandidaten aus Europa und weitere 16 aus anderen Weltregionen zu neuen Welterbestätten ernannt.
Das geografische Ungleichgewicht bei der Titelvergabe der UNESCO ist nicht neu. Fast die Hälfte der 1154 UNESCO-Welterbestätten liegen in Europa, weniger als 100 in Afrika. Der Kenianer George Abungu hat dafür eine einfache Erklärung: "Das Verfahren ist zu eurozentrisch."
UNESCO-Konvention zu eurozentrisch
George Abungu ist Archäologe und war Direktor des Nationalmuseums in Kenia. Er hat die Arbeit der UNESCO, der Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation, im Blick und verweist auf das Gründungsjahr 1972, als "hauptsächlich weiße Männer" die Konvention auf den Weg gebracht hätten: "Natürlicherweise ist sie eurozentrisch und afrikanische Länder müssen den außerordentlichen Wert ihrer Stätten für die Menschheit durch die westliche Sicht belegen, um es auf die Liste zu schaffen", sagt Abungu im DW-Interview.
Neue UNESCO-Welterbestätten
Bei seiner 44. Sitzung im chinesischen Fuzhou hat das World Heritage Committee der Vereinten Nationen zahlreiche historisch bedeutsame Orte neu auf die Welterbe-Liste genommen. Hier eine Auswahl.
Bild: Armin Weigel/dpa/picture alliance
Donaulimes, Deutschland, Österreich, Slowakei
Auch der Donaulimes ist als Teil der Grenze des antiken Römischen Reiches als neues Welterbe ausgezeichnet worden. Zuvor war bereits der Niedergermanische Limes entlang des Rheins in die Welterbeliste aufgenommen worden. In Deutschland erstreckt sich der Donaulimes über Regensburg bis nach Passau. Die antike Grenze reichte von Großbritannien bis nach Nordafrika.
Bild: Armin Weigel/dpa/picture alliance
Ivindo Nationalpark, Gabun
Der Ivindo Nationalpark gilt mit seinem nahezu intakten Regenwald als einzigartig. Er ist Lebensraum für viele bedrohte Tierarten, vom Waldelefanten bis zu seltenen Schmetterlingen. Er ist nach dem Lopé-Okanda-Schutzgebiet der zweite von 13 Nationalparks in Gabun, der zum Welterbe erklärt wurde.
Bild: Amaury Hauchard/AFP/Getty Images
Werk von Jože Plečnik in Ljubljana, Slowenien
Mit der behutsamen Erneuerung seiner Heimatstadt hat der Architekt Jože Plečnik ein Beispiel für eine lebenswerte, an menschlichen Bedürfnissen orientierte Stadt geschaffen. Durch seine Neugestaltung von Straßen, Plätzen und öffentlichen Gebäuden machte er in den 1920er-Jahren Ljubljana zu einer europäischen Metropole.
Bild: picture alliance
Felsbilder an Onegasee und Weißem Meer, Russland
Die 4500 Felsbilder in der Republik Karelien wurden von Menschen der Kammkeramischen Kultur während der Jungsteinzeit geschaffen. Sie sind in 33 Teilgebiete aufgeteilt, 22 am Onegasee und elf am Weißen Meer in Karelien. Die vor 6000 Jahren entstandenen Bilder sind eine der größten Felskunststätten weltweit und zeugen von künstlerischer Ausdruckskraft.
Bild: Igor Podgornyi/picture alliance/dpa
Arkadengänge in Bologna, Italien
Die aus insgesamt 62 Kilometern ausgewählten Abschnitte spiegeln verschiedene Stil- und Bauphasen wider. Konzipiert als privates Eigentum zur öffentlichen Nutzung, sind die Arkadengänge Ausdruck und Bestandteil der urbanen Identität Bolognas.
Bild: Guido Calamosca/picture alliance/AP
Moscheen im sudanesischen Stil, Elfenbeinküste
Zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert kamen Händler aus dem Sudan bis nach Westafrika. An der Elfenbeinküste vermischten sich die lokale und die islamische Architektur. Acht gut erhaltene Lehmziegelmoscheen wurden nun zum Weltkulturerbe erklärt. Noch heute stellen sie wichtige Zeugnisse des Transsaharahandels dar, der die Ausbreitung des Islam und der islamischen Kultur erleichterte.
Bild: OPIC
SchUM-Städte am Rhein, Deutschland
Die Städte Speyer, Worms und Mainz am Rhein waren im Mittelalter bedeutende Zentren jüdischer Gelehrsamkeit. Sie prägten die Kultur, Religion und Rechtsprechung der mittel- und osteuropäischen jüdischen Diaspora. Schpira (SCH), Warmasia (U) und Magenzia (M) sind zusammen die SchUM-Städte - und können sich gemeinsam über den Welterbetitel freuen.
Das Römische Reich ist eines der größten Reiche aller Zeiten. Der Limes - seine Verteidigungslinie - grenzte es von Germanien im Norden ab. Zwei Abschnitte tragen bereits den Welterbetitel. Nun darf ihn auch der Niedergermanische Limes, der "nasse Limes", führen. Nass, weil er 400 Kilometer am Rhein entlang verläuft, von Rheinbrohl in Rheinland-Pfalz bis an die Nordsee in den Niederlanden.
Bild: Lilly/imagebroker/picture alliance
Nizza - Winterkurort der Riviera, Frankreich
Die französische Hafenstadt Nizza kann sich jetzt mit dem Welterbe-Titel schmücken. Als "Hauptstadt des Riviera-Tourismus" hat sie sich um die Auszeichnung beworben. Die kosmopolitische Stadt an der Côte d'Azur ist bekannt für ihre Architektur, Museen und Kunst. Hier hofierten schon der europäische Hochadel, der russiche Zar und Victoria von Großbritannien.
Bild: Artur Bogacki/Zoonar/picture alliance
Jomonische archäologische Stätten, Japan
Mit Japan verbindet man Teezeremonie oder Kimono. Wie das Land jedoch vor Tausenden Jahren aussah, zeigen die antiken Stätten aus der Jomon-Zeit (13.000 bis 300 v.Chr.). Das Dorf Sannai Maruyama in Aomori etwa ist 5900 Jahre alt - die Menschen lebten in solchen Erdlochhäusern. Der Wandel vom Nomadentun hin zur Sesshaftigkeit stellte den ersten Schritt zur Entwicklung des heutigen Japans dar.
Bild: Kyodo/MAXPPP/picture alliance
Chanquillo-Komplex, Peru
Der Chanquillo-Komplex ist ein gewaltiges Bauwerk, 2.300 Jahre alt, mitten in der peruanischen Wüste gelegen. Er umfasst eine Tempelanlage, eine Bergfestung und diese 13 Türme auf einem Bergkamm. Ihre Anordnung ist so gewählt, dass sie exakt die Sonnenpositionen im Laufe eines Jahres markieren. Chanquillo gilt als das älteste Sonnenobservatorium Amerikas.
Bild: Janine Costa/AFP/Getty Images
Felszeichnungen von Ḥimā, Saudi-Arabien
Die Felszeichnungen von Ḥimā sind eine beeindruckende Dokumentation des kulturellen Lebens auf der Arabischen Halbinsel über mehr als 7000 Jahre. Die hervorragend erhaltenen Bilder erzählen von der Jagd, von Tier- und Pflanzenwelt und vom Alltag der Bewohner. Bis ins späte 20. Jahrhundert wurden hier Inschriften hinterlassen, verfasst unter anderem in Arabisch, Griechisch und Musnad.
Bild: Saudi Arabia's Ministry of Culture/Xinhua/picture alliance
Hafenstadt Quanzhou, China
Die Metropole im Osten Chinas wurde einst vom italienischen Entdecker Marco Polo als "die ganz große und edle Stadt" gepriesen. Quanzhou gehörte zwischen dem 10. und 14. Jahrhundert zu den größten Häfen der Welt und spielte eine wichtige Rolle als florierender Standort entlang der berühmten Seidenstraße.
Bild: Song Weiwei /Xinhua/imago images
Ramappa-Tempel, Indien
Der rund 200 Kilometer nordöstlich von Hyderabad gelegene Ramappa-Tempel gilt als herausragendes Beispiel für die Architektur der Kakatiya-Ära. Die ältesten Elemente seiner Sandstein- und Basaltkonstruktion stammen aus dem frühen 13. Jahrhundert. Es finden sich viele Skulpturen höchster künstlerischer Qualität, die regionale Tanztraditionen und kulturelle Bräuche zeigen.
Bild: ASI
Bronzezeitliche Hirschsteine, Mongolei
Die Steinfiguren bekamen ihren Namen "Hirschsteine" von den darauf abgebildeten fliegenden Hirschen. Sie sind mit Schmuck, Gürteln und Werkzeugen verziert und zwischen 50 Zentimetern und drei Metern groß. Errichtet wurden sie vor mehr als 1000 Jahren von bronzezeitlichen Nomaden. Bislang sind 900 von diesen Steinen entdeckt worden, davon stehen 700 in der Mongolei.
Bild: Bildagentur-online/Fischer/picture alliance
Transiranische Eisenbahn, Iran
Vier Klimazonen durchquert die 1400 Kilometer lange Trasse der Transiranische Eisenbahn vom Kaspischen Meer im Nordosten bis zum Persischen Golf im Südwesten des Landes. 360 Brücken und 224 Tunnel wurden zwischen 1927 und 1938 gebaut, um Bergketten und Flüsse zu überwinden. Finanziert wurde das Projekt komplett aus Steuergeldern - so sollte der Einfluss ausländischer Investoren verhindert werden.
Bild: Hossein Javadi
Leuchtturm von Cordouan, Frankreich
Der 68 Meter hohe Leuchtturm von Cordouan ist der dienstälteste Leuchtturm in Frankreich: seit 1611 steht er auf einem Felsenplatau in der Mündung des Flusses Gironde und weist den Schiffen den Weg. Der mit Säulen und Wasserspeiern verzierte Turm ist laut der UNESCO ein künstlerisches, handwerkliches und technologisches Meisterwerk - und bis heute in Betrieb.
Der Boulevard Paseo del Prado in der spanischen Hauptstadt Madrid wird gemeinsam mit dem angrenzenden Retiro-Park auch als "Museumsdreieck" bezeichnet: Hier stehen zahlreiche Museen in unmittelbarer Nachbarschaft, unter anderem das Museo del Prado, das Museo Nacional Centro und das Museo Thyssen-Bornemisza. Entstanden ist das Areal zum großen Teil im 17. Jahrhundert - jetzt ist es UNESCO-Welterbe.
Bild: Luis Soto/SOPA Images/Zuma Wire/picture alliance
Fresken-Zyklen von Padua, Italien
Die von der UNESCO als Welterbe gewürdigten Wandmalereien finden sich in acht sakralen und säkularen Gebäudekomplexen in der historischen Altstadt von Padua. Sie wurden im 14. Jahrhundert von verschiedenen Künstlern geschaffen. Trotzdem bilden sie nach Ansicht der Jury eine Einheit und zeigen, welche Entwicklung die Freskenmalerei innerhalb eines Jahrhunderts genommen hat.
Die ehemalige Festungsanlage besteht aus 45 Forts, sechs Festungen sowie Hunderten Kasematten und militärischen Wasserwerken. Sie wurde im 19. Jahrhundert erbaut, um im Falle einer kriegerischen Invasion ganze Landstriche gezielt unter Wasser setzen zu können. Heute gilt sie als "verborgene Attraktion", weil viele der Bauwerke in der Landschaft kaum zu sehen sind.
Bild: Sem van der Wal/AFP
Darmstädter Mathildenhöhe, Deutschland
Die Künstlerkolonie Mathildenhöhe in Darmstadt gilt als Vorläufer des Bauhaus. Gegründet hat sie 1899 der hessische Großherzog Ernst Ludwig. Zwischen 1901 und 1914 zeigten die Kunstschaffenden der Mathildenhöhe in vier großen Ausstellungen ihre Vorstellung einer modernen, künstlerisch gestalteten Wohn- und Lebenswelt. Ihre Bauten bilden das Gesamtkunstwerk Mathildenhöhe.
Bild: Gaby Kunz/Augenklick/picture alliance
Orte der Badekultur, Europa
Elf historische Kurorte aus sieben europäischen Ländern wurden auf die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen. In Deutschland freuen sich Bad Ems, Baden-Baden und Bad Kissingen (Foto) über die Auszeichnung. Die beiden letzteren Kurorte sind bekannt für ihre natürlichen Mineralwasserquellen. Für Großbritannien erhielt Bath mit seinen gut erhaltenen römischen Badeanstalten den Welterbetitel.
Bild: Andreas Gillner/picture-alliance
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Christoph Brumann vom Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung in Halle sieht das ähnlich: "Anfangs war es so, dass das Welterbe mehr oder weniger stillschweigend um das elitäre und monumentale Erbe Europas konzipiert wurde. Es wurde gedacht an Kathedralen, Paläste, Tempel, historische Altstädte", sagt Brumann in einem DW-Interview.
Wenig Erfahrung und Finanzen für Anträge
Kritik daran habe es schon vor rund 30 Jahren gegeben, sagt Brumann, das habe dann zu Reformen geführt. Heute könnten auch Alltagserbe und Kulturlandschaften, wo die Mensch-Umwelt-Aktion besonders interessant sind, auf die Liste gelangen. Das spielt afrikanischen Nominierungen in die Karten. Das Problem, sagt Brumann genau wie Abungu, sei aber: "Es gibt zu wenig Anträge aus den afrikanischen Ländern."
Das liegt auch an den komplizierten Voraussetzung: Für einen Antrag müssen Dossiers mit Hunderten und Tausenden von Seiten erarbeitet werden. "Das ist für Staaten mit besserem Know-how, mit mehr Denkmal- und Naturschutzerfahrung und mehr Geld einfach viel leichter zu stemmen als für viele afrikanische Länder", sagt Brumann.
UNESCO will mehr für Afrika tun
Die Kapazitäten seien tatsächlich gering, räumt auch Mechtild Rössler ein. Sie ist seit 2015 Direktorin des Welterbezentrums der UNESCO in Paris. "Wir haben allerdings Fortschritte gemacht", betont Rössler. Die UNESCO unterstütze afrikanische Staaten mit Spendengeldern aus dem "African World Heritage Fund".
Intensive Debatten auf dem Gipfel hätten aber weiteren Handlungsbedarf aufgezeigt, sagt Rössler: "Wir sehen, dass wir in bestimmten Regionen viel mehr tun müssen, um fundierte Nominierungen vorzubereiten und den Kapazitätsaufbau mit Blick auf die Erhaltung, das Management vor Ort und die Vorbereitung auf Risiken zu verstärken, denn viele Welterbestätten sind bedroht - das ist eine gewaltige Aufgabe, die zu bewältigen ist."
Verantwortung auf mehreren Schultern
Universitäten müssten dabei laut Rössler eine wichtigere Rolle spielen und sich stärker für den Schutz insbesondere des Kulturerbes engagieren. Ihre Experten könnten bei der Zusammenstellung von Studien und Unterlagen für die Bewerbung eines Landes helfen. Aber auch Regierungen seien in der Pflicht.
Auch der kenianische Archäologe Abungu kritisiert, dass Universitäten sich lange zurückgehalten hätten, viele von ihnen kämpften aber auch ums Überleben. Der afrikanische Welterbe-Fonds müsse mit knappen Ressourcen 54 Länder bedienen, das sei nicht möglich. Die Strategie der UNESCO, mehr Balance bei den Nominierungen weltweit zu schaffen, sagt er, sei gescheitert.
Wirtschaftliche Interessen gehen vor
Regierungen in Afrika hätten andere Probleme: Sie müssten die Wirtschaft ankurbeln, Impfstoffe kaufen und den Menschen Arbeit für Nahrung geben. "Der Hauptgrund, warum afrikanische Regierung in letzter Zeit nicht auf die Auflistung ihrer Gebiete drängt, ist die Angst, dass sie danach keine Entwicklungsprojekte mehr betreiben können", sagte Abungu im DW-Interview. Zum Beispiel Nationalparks: Gemeinden seien dort in Kolonialzeiten vertrieben worden, jetzt wollten sie ihr Land zurück, oft gebe es dort aber wertvolle Mineralien oder andere Ressourcen. Im tansanischen Naturschutzgebiet und UNESCO-Weltnaturerbe Selous etwa ist trotz heftiger Kritik der Bau eines Mega-Staudamms geplant.
Um Naturerbe zu bleiben, müsste das Land unberührt bleiben. Aus ähnlichen Gründen sind in Afrika besonders viele UNESCO-Welterbestätten als bedroht eingestuft, sagt Abungu. In der Demokratischen Republik Kongo, wo ein bewaffneter Konflikt unter anderem um Rohstoffe herrscht, seien bereits Orte von der Liste gestrichen worden.
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Das gemeinsame Erbe gemeinsam bewahren
Auch der viel beschworene Tourismus biete Staaten, Kommunen oder anderen Investoren wenig Anreiz, Geld und Arbeit in einen Antrag auf das UNESCO-Siegel zu stecken, erklärt Abungu. Der Fremdenverkehr sei in den meisten Gegenden viel zu unterentwickelt, als dass eine UNESCO-Welterbestätte Besucherströme anlocken würde.
"Afrikanische Regierungen müssen verstehen, dass die Konvention ein Vehikel ist, das ihnen hilft, wertvolle Orte zu konservieren", sagt Abungu. Aber Politiker dort hätten ihre eigenen Interessen, es gehe um die Ausbeutung von Ressourcen, um Jobs und um Profit. Deshalb gehe es nur mithilfe des globalen Nordens: "Wir sollten die Strategie ändern, mehr vom Norden in den Süden investieren, um unser gemeinsames Erbe der Menschheit zu schützen. "
Neue UNESCO-Welterbestätten für Deutschland
Speyer, Mainz und Worms als historische Zentren jüdischer Gelehrsamkeit stehen neu auf der Welterbe-Liste - ebenso der "nasse Limes". Nun kommt auch der Donaulimes hinzu.
Bild: Armin Weigel/dpa/picture alliance
Der Donaulimes
Auch der Donaulimes hat es auf die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes geschafft. Das westliche Segment dieser römischen Grenzbefestigungen erstreckt sich von Niederbayern bis in den Süden der Slowakei. Gesichert war diese Grenze mit Kastellen und Wachtürmen. 2019 war ein Versuch, den Donaulimes auf die Welterbe-Liste zu bekommen,gescheitert. Nun ist er die 51. UNESCO-Welterbestätte in Deutschland.
Der "nasse Limes" - die Verteidigungslinie, die Germanien im Norden abgrenzte - hat es ebenfalls auf die begehrte Liste geschafft. Zwei Abschnitte des Limes trugen den Titel bereits, nun kam der Niedergermanische Limes dazu. Nass wird er genannt, weil er 400 Kilometer am Rhein entlang verläuft, von Rheinbrohl in Rheinland-Pfalz bis an die Nordsee in den Niederlanden.
Bild: Lilly/imagebroker/picture alliance
SchUM Städte am Rhein: Jüdisches Erbe für die Welt
Die Städte Speyer, Worms und Mainz waren bedeutende Zentren jüdischer Gelehrsamkeit und gehören nun zum UNESCO-Welterbe. Zusammen sind sie die SchUM-Städte - SchUM setzt sich aus den mittelalterlichen hebräischen Anfangsbuchstaben der Namen für sie zusammen. Sie prägten die Kultur, Religion und Rechtsprechung der mittel- und osteuropäischen jüdischen Diaspora.
Bild: Uwe Anspach/dpa/picture alliance
Historische Kurbäder Bad Ems, Baden-Baden, Bad Kissingen
Zuvor wurde bereits entschieden, dass drei deutsche Kurstädte fortan auf der Liste des Weltkulturerbes stehen. Bad Ems (Bild) hatte sich im Verbund mit anderen deutschen und europäischen Kurbädern wie Spa, Vichy, Karlsbad und Bath um den Welterbetitel "Great Spas of Europe" beworben. Nun sind alle elf in die Liste aufgenommen.
Bild: picture-alliance /imageBROKER/M. Moxter
Künstlerkolonie Mathildenhöhe in Darmstadt
Die Künstlerkolonie Mathildenhöhe hat es auch auf die Liste geschafft. Sie gilt als Vorläufer des Bauhaus. Gegründet hat sie 1899 der hessische Großherzog Ernst Ludwig. Zwischen 1901 und 1914 zeigten Kunstschaffende der Mathildenhöhe in vier großen Ausstellungen ihre Vorstellung einer modernen, künstlerisch gestalteten Wohn- und Lebenswelt. Ihre Bauten bilden das Gesamtkunstwerk Mathildenhöhe.