1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Ungarn ist schuldenfrei

12. August 2013

Eigentlich hätte Ungarn noch Zeit gehabt, seine Schulden zu tilgen. Nun kann es sich aber wieder Geld am Kapitalmarkt leihen. Kurz vor den Wahlen kommt das der Regierung gelegen.

Eine Forint-Note in Nahaufnahme (Foto: picture-alliance/Robert Jäger)
Krise in UngarnBild: picture-alliance/ROBERT JAEGER

Die Regierung von Victor Orban hat den Rest eines 20 Milliarden-Euro-Kredits auf ein Konto des Internationalen Währungsfonds (IWF) überwiesen. Damit ist das Land zum ersten Mal seit der Finanzkrise im Jahr 2008 schuldenfrei. Die restliche Summe von 2,15 Milliarden Euro sei durch Gelder aus einem nicht mehr abgerufenen IWF-Kredit und durch neue Staatsanleihen aufgebracht worden, hieß es aus dem Wirtschaftsministerium des Landes.

Ungarn begleicht IWF-Schulden

01:17

This browser does not support the video element.

Ursprünglich wäre die letzte Rate des Rettungspakets erst im März 2014 fällig gewesen. Doch der von der EU häufig für seinen nationalistischen Kurs kritisierte Regierungschef Orban will freie Hand in der Geldpolitik seines Landes. Bisher hatten die Kreditgeber IWF, Europäische Union und Weltbank Sparauflagen von dem Donauland gefordert. Orban warf den Geldgebern regelmäßig Einmischung vor. Umso mehr wird die Rückzahlung von der rechtsnationalen Regierung als "wiedergewonnene Unabhängigkeit" verkauft.

Tatsächlich kann sich Ungarn nun an den Finanzmärkten frisches Geld besorgen - allerdings zu recht hohen Zinssätzen. Kritiker befürchten, dass Orban kurz vor den Wahlen im Frühjahr 2014 viel Geld für Wahlgeschenke in die Hand nehmen könnte. Ausgeglichene Staatsfinanzen könnten so aus dem Blick geraten.

nm/gri (dpa, afp, rtr)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen