UNHCR verringert Finanzhilfe für Flüchtlinge in Serbien und Montenegro
12. Juni 2003Belgrad, 11.6.2003, BETA, serb.
Das Hohe Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen UNHCR hat die diesjährige Hilfe für Serbien und Montenegro um sieben Millionen Dollar verringert, sagte der Pressesprecher Andrej Mahecic.
Er sagte, das UNHCR werde für dieses Jahr für die Flüchtlinge und die Vertriebenen in Serbien und Montenegro insgesamt 22 Million Dollar bereitstellen. Die Arbeitsgruppe für humanitäre Fragen, die nach Unterzeichnung der Daytoner Vereinbarungen gegründet worden ist, habe die Reduzierung der Flüchtlingshilfe vorgeschlagen, so der Pressesprecher. (...)
Das UNHCR habe außerdem Schwierigkeiten mit der Übertragung der eigenen Kompetenzen auf die heimischen Institutionen in Serbien und Montenegro, weil es dort an Gesetzesregelungen bezüglich dieser Frage fehle. Seinen Worten zufolge gebe es in Serbien und Montenegro zur Zeit 114.605 Flüchtlinge aus Bosnien und Herzegowina und 216.000 aus Kroatien.
Das UN-Flüchtlingswerk arbeitet mit dem serbischen Flüchtlingskommissariat an einem Plan zur Verringerung der so genanten kollektiven Aufnahmezentren in Serbien. Bis Ende des Jahres sollen insgesamt 98 solche Aufnahmestellen, in denen zur Zeit 3500 Flüchtlinge leben, geschlossen werden, fügte Mahecic hinzu.
Er betonte, dass alle Flüchtlinge, die ihre Bereitschaft erklären, in Serbien zu bleiben, nach Verlassen der Aufnahmestellen eine einmalige Finanzhilfe in Höhe zwischen 500 und 1500 Dollar je nach Familienstand erhalten werden. Das UNHCR habe für diese Gruppe von Menschen, die nicht vorhätten, nach Bosnien und Herzegowina oder Kroatien zurückzukehren, eine Summe in Höhe von etwa 2,5 Millionen Dollar für den Häuserbau mit Eigenbeteiligung bereitgestellt. Für diejenigen, die die Aufnahmezentren freiwillig verlassen und ein Unternehmen in Serbien gründen wollen, seien so genante Minikredite in Höhe von 3,5 Millionen Dollar geplant.
Ein UNHCR-Vertreter sagte, die Nahrungshilfe des Weltprogramms für Lebensmittel in Serbien und Montenegro werde auch verringert. Die Lebensmittelhilfe werde bis März 2004 verlängert. Verringert werde auch die Zahl der Bedürftigen von jetzt 120.000 auf insgesamt 63.000. Das bedeute, dass Hilfe nur tatsächlich gefährdete Menschengruppen in Serbien und Montenegro erhalten. (fp)