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1,2 Millionen Jugendliche mit HIV

25. Juli 2018

Besonders Mädchen sind nach einem Bericht des UN-Kinderhilfswerks von HIV und der Immunschwächekrankheit AIDS betroffen. Es fehlt an Informationen, Medikamenten - und Selbstbestimmung über den eigenen Körper.

Symbolbild HIV Teenager
Jugendliche in Kapstadt, Südafrika Bild: imago/imagebroker

Alle drei Minuten infiziere sich ein Mädchen mit dem HI-Virus, heißt es in dem UNICEF-Bericht, der in Amsterdam auf der Welt-AIDS-Konferenz vorgelegt wurde. Trotz Erfolgen bei der Bekämpfung sei die weltweite AIDS-Epidemie noch lange nicht vorbei und "unter Kontrolle", warnte das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen. Weltweit gebe es rund drei Millionen HIV-infizierte Kinder und Jugendliche, davon waren 1,2 Millionen Jugendliche zwischen 15 und 19 Jahren. Zwei Drittel der Teenager, die sich infizierten, seien Mädchen. 

Durch die systematische Benachteiligung seien Mädchen besonders gefährdet, sagte UNICEF-Exekutivdirektorin Henrietta Fore. "In den meisten Ländern haben Mädchen und Frauen schlechteren Zugang zu Informationen, Gesundheitsdiensten oder schlicht nicht genug Macht, 'Nein' zu ungeschütztem Sex zu sagen." Hinzu kämen sexuelle Gewalt und Armut, die Mädchen in die Prostitution zwingen könnten. "Dies ist eine Gesundheitskrise, aber auch eine Krise der Selbstbestimmung", betonte Fore.

Hilfe für HIV-positive Mütter in Burkina Faso

03:56

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Mehr als 130.000 Kinder und Jugendliche sterben an AIDS

Das Kinderhilfswerk dokumentiert die verheerenden Folgen der AIDS-Epidemie für Jugendliche. So starben 2017 weltweit 130.000 Kinder und Jugendliche unter 19 Jahren an den Folgen der Immunschwächekrankheit. Rund 430.000 infizierten sich mit dem HI-Virus. Die Zahl der Neuinfektionen hat sich damit seit dem Jahr 2000 fast halbiert. Prävention und Hilfe müssten sich nun gezielt an die junge Generation richten, betonte UNICEF. Denn vor allem in Entwicklungsländern steigt der Anteil von Kindern und Jugendlichen. Schon jetzt lebten neun von zehn HIV-positiven Kindern in Afrika. In afrikanischen Ländern bleibe AIDS eine Hauptursache für Todesfälle bei Jugendlichen, so UNICEF weiter.

"Wenn die nachwachsende Generation durch Präventions- und Hilfsangebote nicht erreicht wird, werden Fortschritte im Kampf gegen AIDS aus den vergangenen Jahrzehnten wieder zunichte gemacht", warnte UNICEF. Ohne zusätzliche Investitionen könnten sich bis 2030 weltweit 3,7 Millionen Kinder und Jugendliche mit HIV infizieren und 1,2 Millionen an den Folgen sterben.

Nur die Hälfte hat Zugang zu Medikamenten 

Das Hilfswerk dringt auf mehr Aufklärung sowie auf Zugang zu Medikamenten und Hilfsangeboten. Lediglich 52 Prozent der betroffenen Kinder und Jugendlichen hätten im vergangenen Jahr Zugang zu entsprechenden Medikamenten gehabt - gegenüber 59 Prozent der Erwachsenen. Auch gelte es, die Mutter-Kind-Übertragung weiter zu verringern. Mit speziellen Programmen sei es zuletzt etwa in Botswana und Südafrika gelungen, diese Rate auf fünf Prozent zu senken.

sth/gri (dpa, kna, epd, afp)

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