1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
KonflikteGlobal

UNICEF: 120.000 Kinder in Kriegen getötet oder verstümmelt

5. Juni 2023

Diese (Mindest-)Zahl bezieht sich laut dem UN-Kinderhilfswerk nur auf den Zeitraum seit 2005. UNICEF nennt sie anlässlich einer Konferenz in Oslo zum Schutz von Jungen und Mädchen in Kriegen.

Ein Mädchen zeigt seine Arme ohne Hände
Raheela - ein in Peschawar in Pakistan durch eine Landmine verstümmeltes MädchenBild: Saeed ur Rehman

Mehr als 120.000 Kinder sind laut UNICEF allein seit 2005 in bewaffneten Konflikten verstümmelt oder getötet worden. Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen veröffentlichte die Zahlen anlässlich einer internationalen Konferenz in Oslo über den Schutz von Jungen und Mädchen in Kriegen, die an diesem Montag beginnt. "Jeder Krieg ist letztlich ein Krieg gegen Kinder", erklärte UNICEF-Exekutivdirektorin Catherine Russell. Die Welt müsse mehr tun, um Kinder in Kriegen besser zu beschützen.

UNICEF-Exekutivdirektorin Catherine Russell: "Kinder dürfen nicht den Preis für die Kriege der Erwachsenen zahlen" Bild: Carlo Allegri/REUTERS

Weiterhin hielt das Hilfswerk fest, dass in den vergangenen 18 Jahren mindestens 105.000 Kinder von Streitkräften oder bewaffneten Gruppen rekrutiert oder eingesetzt worden seien. Zudem seien mehr als 32.500 Kinder entführt worden. Gemäß den UNICEF-Angaben mussten mehr als 16.000 Kinder sexuelle Gewalt erdulden.

16.000 Angriffe auf Schulen und Kliniken - mindestens

Die UN hätten außerdem mehr als 16.000 Angriffe auf Schulen und Krankenhäuser verifiziert. Die Daten stammen laut dem Hilfswerk von mehr als 30 Konflikten in Afrika, Asien und Lateinamerika. Da dies nur die erfassten Fälle von Missbrauch und Gewalt gegen Kinder seien, dürfte die tatsächliche Zahl weitaus höher liegen. Darüber hinaus seien viele Millionen Kinder vertrieben worden, hätten Freunde oder Verwandte verloren oder seien von ihren Eltern oder Bezugspersonen getrennt worden.

Es liege an der Weltgemeinschaft insgesamt, dafür zu sorgen, "dass Kinder nicht den Preis für die Kriege der Erwachsenen zahlen" müssten, betonte UNICEF-Exekutivdirektorin Russell. Die UN-Organisation selbst habe allein im vergangenen Jahr fast 12.500 Kindern, die bewaffneten Streitkräften oder Gruppen angehört hätten, mit Wiedereingliederungs- und anderen Schutzmaßnahmen helfen können.

Valeriia und älterer Bruder Maksym - hier mit ihrer Mutter - waren aus der Ukraine nach Russland verschleppt wordenBild: Valentyn Ogirenko/REUTERS

Fast 500 Kinder in der Ukraine getötet - mindestens

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte erst am Sonntag mitgeteilt, dass seit Beginn des russischen Angriffskriegs mindestens 485 Kinder getötet worden. Es handele sich dabei ausschließlich um Opfer, deren Daten offiziell erfasst worden seien, sagte Selenskyj in seiner täglichen Videobotschaft. In Wirklichkeit liege die Zahl deutlich höher. Selenskyj verwies zudem auf mehr als 19.500 ukrainische Kinder, die aus besetzten Gebieten nach Russland deportiert worden seien. Bislang sei es erst in rund 370 Fällen gelungen, die "kleinen Ukrainer" zurückzuholen, so der Staatschef in Kiew weiter.

Mit Blick auf Berichte über Deportationen ukrainischer Kinder hatte der Internationale Strafgerichtshof Mitte März Haftbefehle gegen Russlands Präsident Wladimir Putin und die Moskauer Beauftragte für Kinderrechte, Maria Lwowa-Belowa, erlassen. Der juristische Vorwurf lautet auf "Kriegsverbrechen".

sti/fab (epd, dpa, UNICEF)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen