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Politik

Schulen wegen Gewalt geschlossen

23. August 2019

In etlichen west- und zentralafrikanischen Staaten können Kinder nicht mehr zur Schule gehen, weil es wegen Anschlägen und Krieg zu gefährlich ist. Laut Unicef sind mehr als 1,9 Millionen Kinder betroffen.

Nigeria ausgebranntes Klassenzimmer einer Schule in Chibok
Ein nach einem Anschlag ausgebranntes Klassenzimmer einer Schule in Chibok, Nigeria (Archivbild von 2015)Bild: Getty Images/AFP/S. Aghaeze

Die Studie"Education under Threat in West and Central Africa" des Kinderhilfswerks Unicef fordert deshalb Regierungen und alle Konfliktparteien zu unverzüglichen Maßnahmen auf. Angriffe auf Schulen, Lehrer und Schüler müssten verhindert werden, erklärte die Organisation. Die Gefährdeten müssten zudem besser geschützt werden.

Allein in acht Ländern von Mali bis zur Demokratischen Republik Kongo blieben demnach im Juni dieses Jahres 9272 Schulen geschlossen, auch weil Bewaffnete Schulgebäude, Lehrer und Schüler immer häufiger gezielt angriffen. Das seien dreimal so viele wie im Jahr 2017, so Unicef. Besonders hoch ist der Anstieg demnach in den Sahelstaaten Mali, Burkina Faso und Niger, wo allein rund 3000 Bildungseinrichtungen aus Sicherheitsgründen nicht zugänglich sind; vor zwei Jahren waren es lediglich 512. Vor allem in Mali und Burkina Faso haben Terroranschläge und Ausschreitungen auf lokaler Ebene in den vergangenen Monaten erneut zugenommen. In Burkina Faso sind deshalb knapp 220.000 Menschen auf der Flucht, wie es hieß.

Bildung per Radio 

Durch die schwere Krise im anglophonen Teil Kameruns sind dort ebenfalls mehr als 4400 Schulen nicht geöffnet. Der Konflikt, bei dem nach Einschätzung der Denkfabrik International Crisis Group bisher mindestens 1850 Menschen getötet wurden, gilt aktuell als der am wenigsten beachtete weltweit.

Im November 2018 wurden 79 Schüler in Bamenda, Kamerun entführt: Verzweifelte Eltern warten auf Neuigkeiten (Archivbild) Bild: Reuters/B. Eyong

Ohne Bildung gingen die Kinder in eine hoffnungslose Zukunft, erklärte der Geschäftsführer von Unicef Deutschland, Christian Schneider. Gemeinsam mit Kommunen und Behörden unterstützt Unicef alternative Lernangebote, etwa über Radio oder in kommunalen Lernzentren.

sth/kle (kna, epd) 
 

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