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ErnährungssicherheitAfrika

UNICEF: Zahl unterernährter Frauen stark gestiegen

7. März 2023

Die Zahl der Schwangeren und stillenden Mütter, die an akuter Mangelernährung leiden, ist seit 2020 um ein Viertel gestiegen. Darauf weist die UN-Kinderhilfsorganisation UNICEF hin.

Afrika I Hunger und Unterernährung in Somalia
Somalische Binnenflüchtlinge wie hier in einem Notlager bei Mogadischu leiden oftmals HungerBild: Feisal Omar/REUTERS

Weltweit sind mehr als eine Milliarde Frauen und Mädchen unterernährt. In den letzten Jahren ist ihre Zahl stark gestiegen, wie das UN-Kinderhilfswerk UNICEF in einem Bericht schreibt. Besonders gefährdet sind demnach Schwangere und stillende Mütter in zwölf Ländern. Seit 2020 ist die Anzahl von ihnen, die an Mangelernährung leiden, um 25 Prozent gewachsen. Insgesamt waren in den überwiegend afrikanischen Ländern 6,9 Millionen Frauen und Jugendliche akut mangelernährt – 2020 waren es noch 5,5 Millionen.

 

Füße eines unterernährtes Kindes in einem Behandlungszentrum gegen Unterernährung im JemenBild: Mohammed Mohammed/Xinhua/IMAGO

Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen identifiziert in dem Bericht ein sogenanntes "Epizentrum" einer globalen Ernährungskrise. Dazu gehören Afghanistan, Burkina Faso, Tschad, Äthiopien, Kenia, Mali, Niger, Nigeria, Somalia, Südsudan, Sudan und der Jemen. Der Krieg in der Ukraine, anhaltende Dürren, Konflikte und Instabilität in einigen Ländern hätten die Situation noch weiter verschärft. UNICEF-Exekutivdirektorin Catherine Russell mahnt: "Wenn die internationale Gemeinschaft jetzt nicht gegensteuert, könnten die Folgen über Generationen hinweg andauern."

Der Bericht, der am Dienstag anlässlich des Weltfrauentages am Mittwoch (8. März) veröffentlicht wurde, legt außerdem einen Schwerpunkt auf die Geschlechterdifferenz. "Im Jahr 2021 waren 126 Millionen mehr Frauen als Männer von Ernährungsunsicherheit betroffen – 2019 waren es noch 49 Millionen", so UNICEF. Ohne Zugang von Mädchen und Frauen zu ausgewogener Ernährung werde sich diese Kluft zwischen den Geschlechtern weiter vergrößern, betonte Russell.

UNICEF-Exekutivdirektorin Catherine Russell, hier im Februar 2022 in AfghanistanBild: Hussein Malla/AP Photo/picture alliance

Die betroffenen Frauen leiden an Untergewicht, Wachstumsverzögerungen, fehlenden Mikronährstoffen und Anämie (Blutarmut), führt der Bericht "Unterernährt und übersehen" weiter aus. Das habe verheerende Folgen für ihre Gesundheit und ihr gesamtes Leben. Die Organisation fordert daher, den Zugang von Mädchen und Frauen zu nahrhafter und erschwinglicher Nahrung zu priorisieren. Zudem mahnt sie an, geschlechtsdiskriminierende Normen abzuschaffen sowie die Kinderheirat zu beenden. 

fwü/kle (epd, kna, dpa)