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Neuer Gigant

20. Mai 2007

Die italienischen Kreditinstitute Unicredit und Capitalia haben ihre Fusion zur zweitgrößten Bank Europas besiegelt. Der italienische Ministerpräsident Romano Prodi begrüßte die Entscheidung.

Zeit für einen SchilderwechselBild: AP

Die Vorstände beider Unternehmen billigten am Sonntag (20.5.) in getrennten Sitzungen den Zusammenschluss. Zuvor hatten bereits die Hauptanteilseigner von Capitalia den Fusionsplänen zugestimmt. Demnach führt die entstehende Bank weiter den Namen Unicredit, und der bisherige Unicredit-Vorstandschef Allessandro Profumo behält seinen Posten. Zwei Jahre nach dem Kauf der Münchner HypoVereinsbank steigt die italienische UniCredit mit der Übernahme der römischen Capitalia zur zweitgrößten Bank Europas auf. Die neue UniCredit wird mit einen Börsenwert von 100 Milliarden Euro nur noch die britische HSBC vor sich haben.

Der Zukauf wird in Form eines Aktientauschs vollzogen: Die Capitalia-Aktionäre sollen neue 1,12 UniCredit-Aktien je eigenen Anteil erhalten, teilten die Unternehmen nach einer über fünfstündigen Verwaltungsratssitzung in Mailand mit. Die neue Gruppe und die bisher größte italienische Bank Intesa-Sanpaolo werden zusammen fast die Hälfte des italienischen Finanzmarktes kontrollieren.

Einsparungen von 1,2 Milliarden

Für das Jahr 2010 sei mit fusionsbedingten Einsparungen vor Steuern von etwa 1,2 Milliarden Euro zu rechnen, hieß es weiter. Die einmaligen Kosten der Transaktion vor Steuern wurden mit etwa 1,1 Milliarden Euro beziffert. UniCredit ist mit einer Marktkapitalisierung von rund 79 Milliarden Euro etwa vier mal so groß wie Capitalia.

Der italienische Ministerpräsident Romano Prodi hatte die am Freitag bekannt gewordenen Fusionspläne bereits begrüßt. "Die Bankenfusionen und die Stärkung der Institutionen sind positiv für das Land", sagte er.

40 Millionen Kunden, 164.000 Mitarbeiter

Die neue Gruppe wird unter dem Namen UniCredit voraussichtlich im Oktober das Geschäft aufnehmen. Insgesamt soll sie rund 164.000 Menschen beschäftigen. Durch das Zusammengehen wird sich nach Meinung von Finanzexperten auch die Konsolidierung der europäischen Banken an Dynamik gewinnen.

Die neue Bank hat 40 Millionen Kunden. Weltweit rückt die neue Bank auf den fünften Platz vor. Unicredit hatte 2005 die Münchner HypoVereinsbank (HvB) übernommen und war damit in die Top Ten in Europa aufgestiegen.

UniCredit hatte 2005 mit dem Kauf der HVB eine Banken-Fusionswelle in Gang gesetzt. Unter anderem gab es seither in Italien mehrere Groß-Fusionen. In den Niederlanden liefern sich derzeit die britische Barclays und ein Konsortium um die Royal Bank of Scotland einen Bieterkampf um ABN Amro.(sams)

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