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Unruhiges Wochenende in Ägypten

28. Januar 2011

Ägypter protestieren an ihrem "Freitag des Zorns" +++ Auch im Libanon beobachtet man die arabische Protestwelle genau +++ Nach 75 Jahren werden die "Israel-Nachrichten" eingestellt

Ägypter bei einer Anti-Regierungs-Demonstration in Kairo (Foto:ap)
Ägypter bei einer Anti-Regierungs-Demonstration in KairoBild: AP

Proteste in Ägypten

"Wir sind das Volk! Wir stürzen die Regierung!" Immer und immer wieder schreien die Menschen auf den Straßen von Kairo ihre Wut über das System Mubarak heraus. Seit Tagen lehnen sich die Ägypter gegen ihre Regierung auf - und das längst nicht mehr nur in der Hauptstadt. Auch in Alexandria, Suez oder Ismailya sind die Sprechchöre der Protestler laut zu hören. Von ihrem Präsidenten Hosni Mubarak fordern sie tiefgreifende Reformen und mehr politische Mitsprache. Doch der Staatschef wirkt wie in Schockstarre. Und das, obwohl sein Land durch die Proteste mittlerweile auch wirtschaftlich immer mehr Schaden nimmt.

Stabilität im Libanon?

Die Protestwelle, die von Tunesien aus ihren Anfang nahm, hat aber nicht nur Ägypten erfasst. Längst rollt sie auch über die anderen Staaten der arabischen Welt hinweg: Egal, ob in Algerien, Jordanien oder dem Jemen, überall sind Menschen auf die Straße gegangen, um gegen die sozialen Zustände zu protestieren. Unruhig sind die vergangenen Tage aber auch im Libanon verlaufen, wenn auch aus etwas anderen, innenpolitischen Gründen. Nichtsdestotrotz beobachten auch die Libanesen die Proteste in der übrigen arabischen Welt genau.

Ende einer Ära in Israel

75 Jahre lang waren sie so etwas wie eine Institution: Die "Israel Nachrichten". In den 1950er Jahren gehörte das Wochenblatt zu den meistgelesenen Zeitungen des Landes - waren sie doch das einzige Presseorgan in Israel, das seine Leser auf deutsch über die neuesten Entwicklungen in Politik und Kultur informierte. Für viele aus Deutschland ausgewanderte Juden waren die "Israel- Nachrichten" damit auch so etwas wie eine Brücke zur Heimat. Doch in den vergangenen Jahren ging die Auflage stetig zurück. An diesem Donnerstag (27.01.2011) ist die letzte Ausgabe erschienen.

Redaktion: Stephanie Gebert / Thomas Latschan