Oh je! Obwohl es auf dem Erdtrabanten weder flüssiges Wasser noch Sauerstoff gibt, haben US-Forscher an den Polen Rost entdeckt. Und die Erde könnte schuld sein.
Anzeige
4,5 Milliarden Jahre ist doch kein Alter! So lange schon ist der Mond der ständige Begleiter der Erde. Doch trotzdem ist er immer wieder für eine Überraschung gut: Nun haben Forschende der Universität von Hawaii an den beiden Mond-Polen Hämatit nachgewiesen.
Bei uns auf der Erde entsteht dieses Rost-Mineral, wenn Eisen oxidiert. Allerdings ist dafür Wasser und Luft notwendig, und beides gibt es auf dem Mond eigentlich nicht.
Laut Studie soll der nötige Sauerstoff aus den oberen Schichten der Erdatmosphäre mit dem Sonnenwind auf den Mond geweht sein, wenn sich der Mond im Bereich der Erdmagnetosphäre befindet.
Rostbildung über Milliarden Jahre
"Unsere Hypothese ist, dass lunares Hämatit durch die Oxidation von Eisen auf der Mondoberfläche durch den Sauerstoff aus der oberen Atmosphäre der Erde entsteht, der in den letzten Milliarden Jahren kontinuierlich vom Sonnenwind auf die Mondoberfläche geblasen wurde, wenn sich der Mond im Erdmagnetschweif befindet", so die an der Studie beteiligte Wissenschaftlerin Shuai Li.
Wenn ein Material oxidiert, dann verliert es Elektronen. Wenn sich der Mond aber im Erdschatten und somit in der Magnetosphäre der Erde befindet, treffen 99 Prozent der Sonnenwinde nicht auf den Mond und entsprechend gehen auch keine Elektronen verloren.
So könnte der Mond über Milliarden Jahre hinweg langsam Rost angesetzt haben.
Bislang nur optische Beweise
Wenn man dies allerdings ganz genau wissen möchte, müsste mal wieder jemand auf dem Mond vorbeischauen. Denn Proben vom rostigen Mondgestein gibt es nicht.
Die Hinweise auf Hämatit stammen aus der Analyse von Lichtstrahlung, die vom Mond zurückgeworfen wird. Eingesammelt hat die Daten der indische Mond-Orbiter Chandrayaan-1.
Bei einer spektroskopischen Analyse durch den Moon Mineralogy Mapper (M3) der NASA konnte die genaue Zusammensetzung der Mineralien an der Oberfläche identifizieren werden.
Wie beim Titelbild zu sehen ist, zeigt die M3-Analyse Wasser und Hydroxyl (blau), die Helligkeit der Oberfläche (grün) und das eisenhaltige Mineral Pyroxene (rot).
Erstaunliche Mond-Fakten: Von gleichgültigen Wölfen und weißen Männern
Vor 50 Jahren landeten Menschen das erste Mal auf dem Mond. Seitdem haben wir viel über den Erdtrabanten gelernt. Hier sind sieben Dinge, mit denen Ihr Euer Angeberwissen zum Mond erweitern könnt!
Bild: picture-alliance/dpa
Der Mond schrumpft!
Die NASA hat herausgefunden, dass der Mond langsam an innerer Hitze verliert. Das führt dazu, dass sich seine Oberfläche zusammenzieht – wie bei einer Traube, die zu einer Rosine wird. Doch damit nicht genug: Das Mondinnere schrumpft außerdem! In den letzten paar hundert Millionen Jahren ist der Mond um circa 50 Meter "schlanker" geworden.
Bild: picture-alliance/Arco Images/B. Lamm
Warum wehte die US-Flagge?
Verschwörungstheoretiker glauben, dass die Mondlandung am 21. Juli 1969 nie stattfand, und die Aufnahmen von Neil Armstrong und Buzz Aldrin nicht vom Mond, sondern aus einem Studio stammen. Der angebliche Beweis: Die wehende Fahne, die Aldrin aufstellte – schließlich gibt es im Weltall-Vakuum keinen Wind. Die Erklärung der NASA: Aldrin drehte die Flagge beim Aufstellen hin und her.
Bild: picture-alliance/Photoshot/Neil A. Armstrong
Glühend heiß und eisig kalt
Viele Menschen schwitzen auf der Nordhalbkugel gerade in der Sommerhitze. Die ist aber nichts gegen die Temperaturen auf dem Mond. Wenn die Sonne auf die Mondoberfläche scheint, wird es dort bis zu 127 Grad Celsius heiß. Ohne die warmen Strahlen können die Temperaturen auf bis zu -153 Grad Celsius fallen. Brrr!
Bild: picture alliance/dpa/S. Kahnert
Der Mann im Mond
Der Mythos des Manns im Mond existiert schon fast so lang wie der Erdtrabant selbst. Einige Menschen sehen im Vollmond ein Gesicht, bestehend aus den dunklen Tiefebenen auf der Mondoberfläche und den helleren Hochebenen. Viele Kulturen haben Sagen über eine Person oder eine Gottheit, die aufgrund ihrer Missetaten auf den Mond verbannt wurde. Astronauten haben sie allerdings noch nicht angetroffen.
Bild: picture-alliance/dpa/F. Rumpenhorst
Sonnenfinsternis ade
Der Mond entfernt sich jedes Jahr fast vier Zentimeter weiter von der Erde. Je weiter er weg ist, desto kleiner erscheint er uns. Das führt dazu, dass er in etwa 550 Millionen Jahren von der Erde zu klein aussehen wird, um die Sonne ganz zu verdecken, selbst wenn er am erdnächsten Punkt seiner Umlaufbahn steht. Das bedeutet das Ende von totalen Sonnenfinsternissen.
Bild: Reuters/J. Ernst
Wölfe haben nichts zu heulen
Wölfe, die den Mond anheulen, dürfen in keinem alten Gruselfilm fehlen. Im echten Leben hat das Wolfsheulen aber nichts mit den Mondphasen zu tun. Die Tiere jaulen einfach nur nachts, also genau dann, wenn man auch den Vollmond am besten sehen kann. Vielleicht kamen unsere Vorfahren deswegen auf die Idee, dass das eine mit dem anderen zusammenhängt.
Bild: Imago/Anka Agency International/G. Lacz
Moon-Walker: Keine große Vielfalt
12 Menschen haben es bisher auf den Mond geschafft. Die Glücklichen kommen zwar aus verschiedenen beruflichen Fachgebieten, aber sie haben doch einiges gemeinsam: Alle waren Amerikaner, alle waren weiß und alle waren Männer. Es wird interessant sein zu sehen, wer es als erster Nicht-Amerikaner auf den Mond schafft – vielleicht ja sogar eine Frau!