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Politik

Was bremst Frauen in der Politik?

28:31

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23. August 2021

16 Jahre lang war Angela Merkel Regierungschefin, als erste Frau überhaupt im Kanzleramt. In ihrer Amtszeit ist beim Frauenanteil im Bundestag jedoch wenig passiert. Frauen sind in der Politik unterrepräsentiert. Woran liegt das?

Frauen erleben Benachteiligung und Sexismus. Eliza Diekmann, seit vergangenem Jahr Bürgermeisterin im westfälischen Coesfeld, berichtet: "Es gab Sprüche, ich würde nur gewählt, weil ich hübsch sei auf den Plakaten." Zu jung, zu unerfahren, lautete die Kritik, erzählt die parteilose 34-Jährige, und: "Warum hat sie überhaupt Kinder bekommen, wenn sie jetzt so ein Amt übernimmt?" Ein Blick auf den Frauenanteil in der Politik in Deutschland zeigt: Frauen sind in allen Bereichen unterrepräsentiert. Es gibt derzeit vierzehn Ministerpräsidenten und gerade mal zwei Ministerpräsidentinnen. Nur neun Prozent Bürgermeisterinnen. Im Deutschen Bundestag ist der Frauenanteil von der vergangenen Legislaturperiode zur aktuellen sogar gesunken, von 36,5 auf 31,4 Prozent. Für Silke Laskowski, Professorin für öffentliches Recht an der Universität Kassel, liegt diese Ungleichheit nicht am individuellen Verhalten der Frauen, sondern an einem System, das auf Männer zugeschnitten ist: "Es sind die internen Strukturen, die Frauen ausbremsen.” Braucht es eine Quote? Die ehemalige CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer hat sich mit dieser Forderung nicht durchsetzen können: "In einer Volkspartei wie der CDU funktioniert eigentlich alles immer nach Quoten. Es wird geschaut, wie sich die Konfessionszugehörigkeiten, Arbeitnehmer, Unternehmer auswirken, und das ist auch nie ein Problem, außer wenn es um Frauen geht." Bei der Fraktion Die Linke hingegen sind 54 Prozent der Abgeordneten im Bundestag Frauen - Ergebnis einer Quotierung. Für die Linken Politikerin Anne Helm ist diese Quote weiterhin wichtig: "Auch in meiner Partei ist es oft immer noch so, dass Frauen oftmals zurückhaltender sind, wenn es um das Konkurrieren geht und darum sind Instrumente, um das bewusst aufzubrechen, immer noch notwendig.”