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ReiseEuropa

Unterwegs im Reich der Eisbären

Patricia Szilagyi
14. April 2021

Auf halber Strecke zwischen norwegischem Festland und Nordpol liegt Longyearbyen. Der Ort auf Spitzbergen ist der nördlichste in Europa, an dem permanent Menschen leben – und unser Teil VI der Reihe "Extreme Orte".

Norwegen | Verkehrsschild Spitzbergen Achtung Eisbären
Bild: Hendrik Welling/DW

Vorsicht: Eisbären! Wer sich dem Stadtrand von Longyearbyen nähert, dem leuchtet diese Warnung von offiziellen Verkehrsschildern entgegen. Und die ist durchaus ernst gemeint: Denn auf der norwegischen Inselgruppe Spitzbergen gibt es deutlich mehr Eisbären als Menschen. Zur Sicherheit darf man den Ort daher nur in Begleitung eines bewaffneten Touristenführers verlassen. Longyearbyen ist ein kleines Stück Zivilisation mitten im Arktischen Ozean. Ein Besuch in der nördlichsten permanent bewohnten Siedlung Europas ist ein wahrhaft extremes Erlebnis.

Abenteuer Arktis

Longyearbyen: ein einsamer Außenposten in der ArktisBild: Hendrik Welling/DW

Berge, Gletscher und karge Landschaft, so weit der Blick reicht. Keinen Baum, kaum ein bisschen Grün gibt es hier. Longyearbyen liegt auf dem 78. Breitengrad Nord, etwa auf halber Strecke zwischen norwegischem Festland und Nordpol. Zwischen Ende Oktober und Mitte Februar schafft es die Sonne auf dem arktischen Archipel nicht mehr über den Horizont. Dann herrscht Polarnacht. Und selbst im Hochsommer steigen die Temperaturen nur selten auf mehr als fünf Grad Celsius. Doch all das scheint die rund 2100 Einwohner der ehemaligen Bergarbeiterstadt nicht zu schrecken – und auch die Touristen nicht, die den Weg hierher finden. Denn an kaum einem anderen Ort in Europa spürt man die Natur so nah, so direkt und so ursprünglich.

Leben unter extremen Bedingungen

Diese Erfahrung hat auch DW-Reporterin Nicole Frölich gemacht. Für die Reihe "Europa maxximal" im Kultur- und Lifestyle-Magazin "Euromaxx" hat sie Longyearbyen erkundet und erfahren, wie die Bewohner der nördlichsten Siedlung Europas mit den herausfordernden Gegebenheiten auf Spitzbergen umgehen. Wie schützt man sich vor den Eisbären? Und wie baut man an einem Ort, in dem der Boden permanent gefroren ist, Gemüse an? Das und mehr erfahren Sie in unserem Video.

Eisige Entdeckungen auf Spitzbergen

Die Gletscher Spitzbergens sind auch vom Wasser aus beeindruckendBild: Hendrik Welling/DW

Die Umgebung von Longyearbyen bietet eine Fülle einmaliger Erlebnisse. Im Winter geht es mit dem Schneemobil oder dem Hundeschlitten auf Entdeckungstour. Und im Sommer zu Fuß auf mehrtägige Gletscherwanderungen. Oder mit dem Boot zu den beeindruckenden Eisbergen in den nahe gelegenen Fjorden, wo sich oft auch Wale beobachten lassen. Manchmal kann man am nächtlichen Himmel sogar den Tanz der Polarlichter sehen. Und wer noch mehr Glück hat, bekommt bei einem seiner Ausflüge rund um Longyearbyen vielleicht wirklich den König der Arktis zu Gesicht: den Eisbären. Aber bitte: immer schön Abstand halten!


Service-Tipps:

Adresse: Longyearbyen, Insel Spitzbergen, Norwegen

Anreise: Longyearbyen erreicht man mit dem Flugzeug von Oslo oder Tromsø oder per Schiff.

Der besondere Tipp: Im Restaurant "Gruvelageret" in einer ehemaligen Lagerhalle kann man der Bergbauvergangenheit Longyearbyens nachspüren. Hier hat auch schon die norwegische Königsfamilie gespeist.


Das Buch zur Reihe

Europa von seiner extremen Seite: Die Reihe "Europa maxximal" im Lifestyle- und Kulturmagazin "Euromaxx" macht europäische Superlative erlebbar – von außergewöhnlicher Architektur über spektakuläre Landschaften bis hin zu einzigartigen kulturellen Phänomenen. Begleitend zur Reihe erscheint das Buch "111 extreme Orte, die man gesehen haben muss" in Kooperation mit dem Emons Verlag. Ein alternativer Reiseführer, informativ und unterhaltsam zugleich. Für Reiselustige, Europa-Fans und alle, die gerne mit ausgefallenem Partywissen angeben. Rekordverdächtig gut!

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