Der Welttag des Kusses wird nicht überall auf der Welt so gefeiert wie in westlich geprägten Kulturen. Dabei gibt es so schöne Küsse aus Kino, Kunst und dem echten Leben, wie unsere Galerie zeigt.
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Küsse, die man nie vergisst
Zum Weltkusstag haben wir einige der schönsten Küsse aus Kino, Kunst und dem echten Leben zusammengesucht.
Bild: Getty Images/F. Micelotta
Rhett... oh Rhett
1939 geht ein Filmkuss um die Welt: Im Schmachtfetzen "Vom Winde verweht" wickelt Südstaatenschönheit Scarlett O'Hara (Vivian Leigh) mit diesem Kuss den reichen Rhett Butler (Clark Gable) um den Finger, damit er ihr Zuhause rettet. Sie will ihn nur ausnutzen, während er sich längst in sie verliebt hat. Erst am Ende des Films merkt Scarlett, was sie an ihm hat. Aber er hat die Nase voll von ihr.
Bild: picture-alliance/dpa
Der allererste Leinwandkuss
1896 entsteht der Kurzfilm "The Kiss". Zu sehen sind die beiden Bühnenschauspieler May Irwin und John C. Rice, die sich umarmen und schließlich küssen. Der nur 20 Sekunden lange Streifen ist die verfilmte Schlussszene eines Broadwaymusicals und ebenso erfolgreich wie umstritten, denn nie zuvor wurde ein Kuss so deutlich abgebildet. Das gibt dem jungen Medium Kino einen großen Popularitätsschub.
Bild: picture-alliance/Mary Evans Picture Library
"Kissing the War Good-Bye"
Ein Matrose der US-Marine hüpft am 14.8.1945, dem Tag der Kapitulation Japans, über den New Yorker Times Square, greift sich jedes weibliche Wesen, das er kriegen kann und drückt ihr einen Kuss ins Gesicht. Der Fotograf dieser Szene hat den Finger am Auslöser, als sich der Matrose eine Krankenschwester schnappt. Diese Szene wird heute noch gerne von Paaren auf dem Times Square nachgestellt.
Bild: picture alliance/Photoshot
Street-Photography von 1950
"Baiser de l'Hôtel de Ville" (Kuss vor dem Rathaus) gehört zu einer Fotoserie, die der Fotograf Robert Doisneau in den 1950er Jahren in Paris geschossen hat. Das Bild ist weltberühmt und wird millionenfach als Poster oder Postkarte verkauft. Viele Paare rochen das Geld und gaben sich als diejenigen aus, die auf dem Bild zu sehen sind. Doisneau konnte jedoch beweisen, dass es Schaupieler waren.
Bild: picture alliance/dpa/Robert Doisneau
Da blieb Spider-Man die Luft weg
Diese Kussszene aus dem ersten Spider-Man-Film (2002) hat Hauptdarsteller Tobey Maguire in äußerst unangenehmer Erinnerung: "Es regnete und die ganze Zeit lief mir Wasser in die Nase und als Kirsten Dunst meine nasse Maske wegrollte, schnitt sie mir komplett die Luft ab", gestand er dem Online-Dienst "contactmusic.com". Trotzdem gab's für diese Szene den MTV Movie Award.
Bild: picture-alliance/Mary Evans Picture Library
Der schrecklichste Tag...
...ihres Lebens sei der Tag gewesen, an dem sie Charles geheiratet habe, sagte Diana elf Jahre nach ihrer "Traumhochzeit" am 29.7.1981. Dabei sah doch alles so toll aus. Dianas Kleid, das glückliche Lächeln, der etwas steif wirkende Prinz, Pomp und Prunk. Diana war für Charles nur zweite Wahl, denn er liebte in Wirklichkeit eine andere. Beide haben das an diesem Hochzeitstag gut überspielt.
Bild: picture alliance/dpa
Schon besser
2011 heiratet der älteste Sohn von Diana und Charles, Prinz William, seine Kate. Diese Ehe scheint unter einem besseren Stern zu stehen. Aber Achtung: Einschlägige Medien halten ihre Kameras bei jedem öffentlichen Auftritt der beiden bereit. Da wird auch gerne mal spekuliert. Im März 2016 dichtete man ihnen eine Ehekrise an, weil sie nach einem Gottesdienst eine Meinungsverschiedenheit hatten.
Bild: picture-alliance/dpa/K.Okten
Skandalkuss bei MTV
Bei den MTV-Video Music Awards 2003 sorgte dieser Kuss für Wirbel. Nachdem Britney Spears und Christina Aguilera ein Ständchen für Madonna gesungen hatten, kam die Diva höchstselbst auf die Bühne, sang und tanzte mit ihnen und bedankte sich bei beiden mit einem Kuss, der für zarte Gemüter einen Tick zu lang war. Da klappte selbst bei Britneys Exfreund Justin Timberlake die Kinnlade runter.
Bild: Getty Images/F. Micelotta
Kunst-Kuss
Die bekanntesten Bilder des Malers Gustav Klimt stammen aus seiner "Goldenen Phase". Die Goldbronze, die er verwendete, erinnerte an die christliche Malerei aus dem späten Mittelalter und gab den Gemälden einen kostbaren Touch. Klimt malte sein berühmtestes Werk, den "Kuss", zwischen 1908 und 1909. Das Bild ist im Original quadaratisch, mit den Maßen 180 x 180 cm.
Einmal den Pokal knutschen
Am 7. Juli 1974 wird Deutschland zum zweiten Mal nach 1954 Fußball-Weltmeister, mit einem 2:1-Sieg über die Niederlande. Bundespräsident Walter Scheel überreicht den Pokal an Mannschaftskapitän Franz Beckenbauer. Danach muss ihn natürlich jeder auch mal anfassen und durchs Stadion tragen. Torwart Sepp Maier lässt es sich nicht nehmen, einen dicken Schmatzer auf die Trophäe zu drücken.
Bild: picture alliance/dpa/W. Baum
Der Papst, der den Boden küsste
Papst Johannes Paul II. hat die ganze Welt bereist. Jedes Land, das er besuchte, begrüßte er mit einem Kuss auf den Boden. Ob Staub, Asphalt oder Pfütze - wie 1986 auf den Fidschi-Inseln (Foto) - stets erwies er seinem Gastgeberland auf diese Art seine Ehre. Witzbolde sagten dem Papst nach, er küsse den Böden nur, weil er froh sei, heil aus der Maschine herausgekommen zu sein.
Bild: picture alliance/dpa
Berühmter Bruderkuss
Im früheren Ostblock begrüßte man sich - vor allem unter Staatsmännern - mit dem sozialistischen Bruderkuss. Ein intensiver Körperkontakt, der mehr Verbundenheit zeigen sollte als ein kräftiges Händeschütteln. Diesen Kuss zwischen dem früheren DDR Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker und dem russischen Staatschef Leonid Breschnew gab es 1979 bei einem Empfang in Ost-Berlin zu sehen.
Bild: picture-alliance/dpa/Spiegl/S.Simon
Endlich richtig heiraten!
Der deutsche Bundestag hat am 29. Juni 2017 beschlossen, dass auch Schwule und Lesben heiraten können und dass die "Homo-Ehe" mit einer Ehe zwischen Mann und Frau rechtlich gleichgestellt wird. Ein Festtag für alle, die bisher in "eingetragenen Lebenspartnerschaften" lebten. Und wahrlich ein guter Grund für einen dicken Kuss, wie diese zwei vor dem Brandenburger Tor in Berlin demonstrieren.
Bild: picture-alliance/Ulrich Baumgarten
Schön ist die Nacht
Kitsch-Romantik à la Disney: Susi und Strolch sitzen bei Mondschein und Kerzenlicht in einem italienischen Restaurant, um sie herum seufzen Geigen, der Koch singt in schönster Belcanto-Manier das Lied "Bella Notte", ein Frauenchor trällert in den höchsten Tönen, während sich die beiden Hunde eine Portion Spaghetti teilen. Beim gemeinsamen Einsaugen einer Nudel kommt es - oops - zu diesem Kuss.
Bild: picture alliance/kpa
Bis einer aufgibt...
Auch in der echten Tierwelt wird zuweilen geknutscht. Aber nicht unbedingt aus Liebe. Der "Küssende Gurami" setzt das "Küssen" beim Kampf zwischen zwei Rivalen ein. Die beiden Kontrahenten drücken ihre Mäuler aufeinander und schieben sich so lange gegenseitig, bis einer aufgibt und das Weite sucht. In China werden diese Fische gerne am Valentinstag verschenkt. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Bild: picture-alliance/dpa/Imaginechina
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Manche Küsse haben schon die Welt bewegt. Etwa der erste Kuss, der je in einem Film gezeigt wurde. Ende des 19. Jahrhunderts war der kurze Schmatzer ein Aufreger, der einerseits die Moralwächter auf den Plan rief, aber andererseits die Leute so neugierig machte, dass sie in Scharen zu den Vorführungen kamen.
Heute wird geknutscht, was das Zeug hält, egal welchen Geschlechts das Pärchen ist. Natürlich gibt es immer noch viele Menschen, die verschämt weggucken, wenn sich zwei Männer oder zwei Frauen küssen. Größtenteils aber gehört das mittlerweile zur Normalität. Hier.
Skurrile Kussverbote
Woanders auf der Welt gibt es Orte, an denen man für einen kleinen, harmlosen Kuss ins Gefängnis kommen kann. In Dubai etwa. Dort ist ein Kuss in der Öffentlichkeit strikt verboten, wie in den meisten arabischen Ländern oder in Malaysia, Kuala Lumpur und Indonesien. Selbst in Russland wird es nicht gerne gesehen. Für romantische Flitterwochen sind diese Länder eher ungeeignet.
Manche Bundesstaaten der USA sind bekannt für besonders skurrile Anti-Kuss-Gesetze. So ist es etwa in Colorado einem Mann nicht gestattet, seine schlafende Frau zu küssen. In Nevada dürfen Männer überhaupt gar nicht küssen, wenn sie einen Bart tragen. In Minnesota herrscht Knutschverbot nach übermäßigem Knoblauchverzehr. In Connecticut und Michigan ist es Paaren untersagt, sich "am Tag des Herren" (Sonntags) oder noch schlimmer: vor einer Kirche zu küssen.
Medizinisch ganz und gar unbedenklich
Während die Kussverbote also in streng religiösen Ländern durchaus ernst zu nehmen sind, werden die alten Gesetze aus den USA sicherlich nicht mehr ernsthaft angewandt. Schließlich passt sich moderne Kusskultur auch dem (westlichen) Zeitgeist an. Inzwischen haben unzählige wissenschaftliche Studien wichtige Erkenntnisse über den Austausch von Körperflüsigkeiten gebracht:
Küssen macht schlank. Küssen macht gesund, ist gut für die Haut, fördert die Durchblutung. Selbst die Übertragung schädlicher Bakterien beim Kuss kann das Immunsystem stärken. Küssen macht glücklich durch einen hohen Ausstoß an Serotonin, Endorphinen und Adrenalin. Menschen, die viel küssen, haben mehr Erfolg im Beruf. Manche Philematologen, also Kussforscher, wollen auch herausgefunden haben, dass Menschen, die viel küssen, weniger Autounfälle haben.
Gefahren des Küssens
Wirklich gesundheitsgefährdend sind Küsse nur dann, wenn einer der Partner bestimmte Bakterien im Speichel hat, die das Immunsystem des anderen nicht bekämpfen kann. Das jedoch kommt selten vor.
Vorsicht ist bei Epidemien angesagt: Wegen der Schweinegrippe im Jahr 2009 griff man selbst im kuss-liberalen Deutschland zu drastischen Mitteln. Auf dem Heavy Metal Festival in Wacken, wo bis zu 80.000 Leute zusammen feiern, war Küssen verboten, damit sich die Krankheit nicht weiter verbreitete.
Eine weitere, nicht zu unterschätzende "Gefahr" birgt lange und intensive Knutscherei: Die Nervenenden von Lippen und Zunge leiten die Reize über das zentrale Nervensystem direkt in die Geschlechtsorgane. Ist der Kuss besonders zärtlich und ausgiebig, sollte das Pärchen schnellstmöglich ein Séparée finden, wo es ungestört ist.
Nur in der halben Welt so populär
So selbstverständlich der Kuss als Liebesbekundung in Europa ist - in vielen Ländern spielt der Kuss eine weniger wichtige Rolle. Eine Studie von 2015 hat 168 Volksgruppen aus allen Kontinenten auf ihr Verhältnis zum "romantischen" Kuss untersucht. Dabei sind die US-Forscher aus Indiana zu dem Ergebnis gekommen, dass mehr als die Hälfte der untersuchten Ethnien dem Kuss nur eine geringe bis gar keine Bedeutung beimessen. Zu ekelig, zu erotisch. Vorsichtig vermuten die Forscher, dass die Freude am Küssen mit dem sozialen Gefüge zusammenhängt, in dem die Menschen leben. Denn in stärker industrialisierten Gegenden wird mehr geküsst als in manchen entlegenen Waldgebieten des Amazonas etwa.
Hier sind 25 gesungene Küsse in unserer Playlist zum Welttag des Kusses