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Urteil: Niederlage für Trump-Regierung bei Abschiebepraxis

11. April 2025

Ein junger Familienvater war irrtümlich aus den USA in ein berüchtigtes Gefängnis in El Salvador abgeschoben worden. Das Oberste Gericht in Washington fordert die Freilassung des 29-Jährigen - bleibt ansonsten aber vage.

Jennifer Vasquez Sura, die Ehefrau von Kilmar Abrego Garcia, spricht zu Journalisten
Jennifer Vasquez Sura, die Ehefrau von Kilmar Abrego Garcia, bei einer Pressekonferenz Anfang April in Hyattsville im US-Staat Maryland Bild: Jose Luis Magana/AP Photo/picture alliance

Im Streit über die versehentliche Abschiebung eines Mannes aus dem US-Bundesstaat Maryland in ein Hochsicherheitsgefängnis für Schwerverbrecher in El Salvador hält der Oberste Gerichtshof der USA dessen Freilassung für geboten. Der Supreme Court in Washington erklärte, eine Bundesrichterin habe die Regierung "ordnungsgemäß" dazu aufgefordert, die Entlassung des Mannes aus der Haft zu "ermöglichen" und "sicherzustellen, dass sein Fall so behandelt wird, wie er behandelt worden wäre, wenn er nicht unrechtmäßig nach El Salvador geschickt worden wäre". 

Keine Frist gesetzt - Fall noch nicht abgeschlossen

Das Oberste Gericht setzte jedoch keine Frist für die Rückkehr des Mannes in die USA. Zudem äußerten sich die Richter skeptisch zu einer anderen Passage der Entscheidung auf unterer Instanz. Das Bundesgericht in Maryland hatte in dem Fall angeordnet, die Regierung müsse die Rückführung des Mannes in die USA "herbeiführen". Dazu erklärte der Supreme Court, es müsse klargestellt werden, was genau damit gemeint sei. Möglicherweise habe das Gericht damit seine Befugnisse überschritten. Der Fall ist mit der Entscheidung des US-Gerichtshofs also noch nicht endgültig entschieden. 

Es geht um Kilmar Abrego Garcia, der ursprünglich aus El Salvador stammt. Der junge Familienvater war Mitte März in den USA festgenommen und ohne Gerichtsverfahren nach El Salvador ausgeflogen worden. Zusammen mit mehr als 200 Migranten wurde er in das berüchtigte Gefängnis CECOT gebracht.

US-Medien zufolge war Abrego Garcia 2012 in die Vereinigten Staaten eingereist. Zwar wurde sein Asylantrag 2019 abgelehnt, doch wegen drohender Verfolgung in seiner Heimat hatte er eigentlich Abschiebeschutz bekommen.

Das Justizministerium der Regierung von Präsident Donald Trump hatte am 7. April erklärt, der Mann sei zwar aufgrund eine "Verwaltungsfehlers" abgeschoben worden, seine tatsächliche Ausweisung aus den USA jedoch "kein Fehler" gewesen. Die Justiz hält an dem Vorwurf fest, Abrego Garcia sei Mitglied der salvadorianischen Verbrecherbande MS-13. Dieser bestreitet das und hat die Rechtmäßigkeit seiner Abschiebung angefochten.

Abrego Garcias Anwalt Andrew Rossman äußerte sich laut der Tageszeitung "New York Times" zufrieden über das Urteil des Supreme Court. Das Recht habe gewonnen, nun sei es Zeit, Garcia nach Hause zu bringen, erklärte er.

se/wa (dpa, epd, rtr, ap, afp)