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Urteile in Journalisten-Mordfällen in Tadschikistan gesprochen

1. August 2003

Duschanbe, 30.7.2003, ASIA-PLUS, russ.

Der Prozess in den Mordfällen des ehemaligen ORT-Korrespondenten in Tadschikistan, Wiktor Nikulin, und des Leiters des tadschikischen Dienstes der BBC, Muchiddin Olimpur, vor dem Obersten Gericht des Landes ist abgeschlossen worden. Als Mittäter wurden Achtam Tochirow und Nasribek Dawlatow zu jeweils 22 und 15 Jahren Freiheitsentzug verurteilt. Der stellvertretende Vorsitzende des Obersten Gerichts Tadschikistans, Machmadali Watanow, teilte Asia-Plus mit, dass im Laufe der Ermittlungen die Auftraggeber und Vollstrecker der genannten Verbrechen identifiziert worden seien. Er betonte, die Fälle seien vollständig aufgeklärt. Der Auftraggeber und einer der Vollstrecker der Morde seien zum Zeitpunkt der Urteilssprüche bereits tot gewesen. Machmadali Watanow erklärte, während der Ermittlungen sei festgestellt worden, dass die Morde an den Journalisten von Nosim Jusunow in Auftrag gegeben worden seien, der einer der Feldkommandeure der Vereinigten tadschikischen Opposition gewesen und 1998 bei Gefechten mit Kämpfern eines anderen Feldkommandeurs getötet worden sei. "Nasrullo Scharipow, der Muchiddin Olimpur im Dezember 1995 erschossen hat, wurde von einem russischen Gericht wegen Diebstahls zu sieben Jahren Freiheitsentzug verurteilt und er sitz seine Strafe in einem Gefängnis in Sankt Petersburg ab", sagte er. Die russische Seite lehnte ein Auslieferungsersuchen der tadschikischen Rechtsschutzorgane ab. Das Schicksal des Mörders von Wiktor Nikulin, Chursched Schojew, ist unklar. Die Ermittler schließen nicht aus, dass er bereits tot ist. Machmadali Watanow sagte, Ziel der Morde an beiden Journalisten der ausländischen Medien sei es gewesen, die Lage in Tadschikistan zu destabilisieren und dem Ansehen des Landes zu schaden. (MO)