1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Uruguay dank Suarez im Achtelfinale

20. Juni 2018

Durch einen Sieg gegen Saudi-Arabien macht Uruguay den Einzug in die K.o.-Runde klar. Russland profitiert ebenfalls. Cristiano Ronaldo lässt Portugal gegen Marokko jubeln. Spanien tut sich schwer gegen den Iran.

Russland WM 2018 l Uruguay vs Saudi-Arabien  - Tor 1:0
Bild: Reuters/M. Djurica

Luis Suarez hat Uruguay in seinem 100. Länderspiel vorzeitig ins WM-Achtelfinale geschossen. Mit seinem 52. Treffer für die Himmelblauen in der 22. Minute besiegelte der Stürmer vom FC Barcelona in Rostow am Don das mühevolle 1:0 (1:0) gegen Saudi-Arabien. Im Überschwang der Gefühle deutete Suarez beim Torjubel vor 42.678 Zuschauern mit einer Geste an, dass er demnächst zum dritten Mal Vater wird. Allerdings blieb der Treffer Suarez' bei Temperaturen von mehr als 30 Grad fast der einzige Höhepunkt der Partie, die nur wenig Dynamik hatte. Jubilar Suarez hatte nach einer Ecke einen Torwartfehler ausgenutzt und aus kurzer Distanz zum 1:0 abgestaubt. Der 31-Jährige ist nun der erste Spieler seines Landes, der bei drei Weltmeisterschaften getroffen hat.

Nach dem Tor überließ Favorit Uruguay den Saudis den Ball und beschränkte sich fast nur noch aufs Verteidigen. Die Asiaten zeigten zwar eine bessere Leistung als im Auftaktspiel gegen Russland, hatten auch Offensivaktionen, aber im Abschluss kein Glück. Meist behielt die von Abwehrchef Diego Godin bestens organisierte Defensive der Südamerikaner die Oberhand gegen die im Angriff doch sehr harmlose Elf von Trainer Juan Antonio Pizzi. Einen deutlicheren Sieg vergaben am Ende zweimal Edinson Cavani und Carlos Sanchez, der mit einem Flugkopfball knapp scheiterte (62.).

Vom Erfolg der "Urus" profitieren auch die WM-Gastgeber: Russlands Sbornaja hatte am Dienstagabend beim 3:1 gegen Ägypten den zweiten Sieg im zweiten Spiel gefeiert, musste aber noch das Ergebnis von Rostow abwarten. Nun steht fest: Russland und Uruguay sind vorzeitig für die K.o.-Runde qualifiziert, Saudi-Arabien und Ägypten scheiden in der Vorrunde aus. Am Montagnachmittag kommt es in Samara zum Kampf um den Gruppensieg in Gruppe A. Allerdings müssen die Südamerikaner das letzte Spiel gegen Russland gewinnen, da die Gastgeber das weitaus bessere Torverhältnis haben.

Ronaldo schießt Portugal zum Sieg

Derweil ist Cristiano Ronaldo auf gutem Weg, zum Hauptdarsteller der WM zu werden. Der Weltfußballer erzielte bei seinem zweiten Turnierauftritt in Russland bereits sein viertes Tor und trug damit maßgeblich zum am Ende glücklichen 1:0 (1:0)-Sieg seiner Portugiesen gegen Marokko bei. Mit nun vier Punkten hat der Europameister in Gruppe B den Einzug ins Achtelfinale selbst in der Hand. Dagegen scheidet Marokko nach der zweiten Niederlage nach der Vorrunde aus. Fünf Tage nach seinem Dreierpack beim spektakulären 3:3 gegen Spanien brachte Ronaldo sein Team am Mittwoch vor 78.000 Zuschauern im Moskauer Luschniki-Stadion mit einem Kopfballtor in der vierten Minute früh in Führung.

Glücklich: Mit vier Treffern ist Cristiano Ronaldo bester Torschütze der WM und bislang einziger für PortugalBild: Reuters/C. Recine

Eine mustergültige Flanke von Joao Moutinho nach kurzer Ecke nutzte der Weltfußballer, der von seinem Gegenspieler sträflich allein gelassen worden war. Mit seinem insgesamt 85. Länderspieltor ist er nun alleiniger europäischer Rekordhalter und zog an Ferenc Puskas vorbei, der in seiner Karriere 84-mal für Ungarn getroffen hatte. 

Die Marokkaner reagierten auf den frühen Rückstand mit erstaunlicher Moral, machten viel Druck und hatten bei einem Kopfball des ehemaligen Bayern-Profis Medhi Benatia die Chance zum Ausgleich (12.). Dagegen gelang es den Portugiesen lange Zeit nicht mehr, sich dem gegnerischen Tor gefährlich anzunähern. Erst kurz vor der Pause bot sich Goncalo Guedes nach einem Zauberpass von Ronaldo die Chance auf einen weiteren Treffer (39.). Unter den Augen des gesperrten ehemaligen FIFA-Chefs Joseph Blatter, der auf Einladung von Kremlchef Wladimir Putin derzeit in Russland weilt, leisteten die Nordafrikaner auch in der zweiten Halbzeit erbitterte Gegenwehr. Gleich mehrfach vereitelte Portugals Torhüter Rui Patricio den Ausgleich. Nur mit mit viel Glück brachten die Portugiesen den knappen Vorsprung über die Zeit.

Spanien siegt dank Billard-Tor

Im zweiten Spiel der Gruppe B siegte Spanien mit 1:0 (0:0) gegen Außenseiter Iran. Ein Treffer von Stürmer Diego Costa brachte die Spanier auf Achtelfinal-Kurs. Dabei hatten die leidenschaftlich verteidigenden Asiaten lange Hoffnung auf eine Sensation gemacht. Die Iraner stellten sich in der ersten Halbzeit tief in der eigenen Hälfte auf, ließen die Spanier kommen und wehrten erfolgreich alles ab, was in Richtung Tor flog. Ex-Weltmeister Spanien, dessen Spiel immer wieder von Real Madrids Isco angekurbelt wurde, hatte wenig Ideen und dementsprechend kaum gefährliche Chancen. 

Nach dem Seitenwechsel wurde es besser: Spanien spielte schneller und vertikaler und riss so Lücken in den iranischen Defensivverbund. Beim einzigen Tor des Abends kam den Spaniern aber das Glück zu Hilfe. Beim Versuch, einen von Costa im Strafraum angenommenen Ball zu klären, schoss Ramin Rezaeian den spanischen Stürmer an, und von dessen Knie ging der Ball zum 1:0 ins Tor (54.). Danach entwickelte sich endlich ein abwechslungsreiches Fußballspiel. Jetzt drückte der Iran auf das spanische Tor, gleichzeitig nutzte Spanien den dadurch entstandenen Freiraum aus und kam öfter zum Abschluss.

Ein hartes Stück Arbeit: Torschütze Diego Costa erlöst die Spanier mit seinem Treffer Bild: Reuters/S. Perez

Fast wäre den Iranern der Ausgleich geglückt. Tatsächlich erzielten sie ein Tor durch Saeid Ezatolahi und begruben den Torschützen beim Jubeln unter sich. Durch die grenzenlose Euphorie ging dabei ganz unter, dass der Schiedsrichterassistent die Fahne gehoben hatte. Die Videoschiedsrichter untersuchten die angezeigte Abseitsstellung und gaben dem Mann an der Linie recht. Entsprechend groß war die Enttäuschung bei den iranischen Spielern, die aber auch danach noch gute Chancen hatten. Die beste vergab Mehdi Taremi, der frei zum Kopfball kam, aber den Ball aus wenigen Metern Torentfernung nicht im spanischen Tor unterbringen konnte (82.).

asz/sn (dpa, sid)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen
Den nächsten Abschnitt Top-Thema überspringen

Top-Thema

Den nächsten Abschnitt Weitere Themen überspringen