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US-Admiral tritt nach Angriffen in der Karibik zurück

17. Oktober 2025

Admiral Alvin Holsey, verantwortlich für den US-Einsatz in der Karibik, gibt sein Amt ab. Medien melden zugleich einen neuen Angriff auf ein mutmaßliches Drogenboot. Venezuela spricht von "psychologischer Kriegsführung".

USA Washington D.C. 2024 | Vizeadmiral Alvin Holsey
Vize-Admiral Alvin Holsey bei der Senatsanhörung zu seiner Beförderung zum Kommandeur des US Southern Command im September 2024Bild: Tom Williams/CQ Roll Call/Sipa USA/picture alliance

Der für den umstrittenen US-Militäreinsatz in der Karibik zuständige Marineadmiral Alvin Holsey hat überraschend seinen Rücktritt angekündigt. "Mit Wirkung zum 12. Dezember 2025 werde ich aus der US-Marine ausscheiden", hieß es in einer Erklärung Holseys, die das Südliche Kommando der US-Armee am Donnerstag auf X veröffentlichte. Holsey, der erst vor einem Jahr den Posten übernommen hatte, nannte keine Gründe für seinen Schritt. Es sei "eine Ehre gewesen, mehr als 37 Jahre lang unserem Land und dem amerikanischen Volk zu dienen", erklärte der Admiral.

USA greifen mutmaßliches venezolanisches Schmugglerschiff an

23:46

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Als Leiter des Südkommandos (SOUTHCOM) war Holsey zuständig für Zentral- und Südamerika - und damit auch für den zunehmend umstrittenen US-Einsatz in der Karibik, bei dem sich die Spannungen zwischen den Vereinigten Staaten und Venezuela zuletzt erheblich verschärft hatten. Präsident Donald Trump hatte Kriegsschiffe entsandt, um offiziell den Drogenschmuggel zu bekämpfen. Dabei griffen US-Schiffe mehrfach kleinere Boote an, die angeblich Drogen transportierten. Nach Angaben der US-Behörden wurden bei diesen Operationen bislang mindestens 27 Menschen getötet.

Weiterer Angriff auf ein Schiff

Am Donnerstag meldeten US-Medien nun einen weiteren Angriff auf ein mutmaßlich mit Drogen beladenes Boot. Laut einem Bericht von ABC News unter Berufung auf einen Regierungsbeamten gab es dieses Mal, anders als bei früheren Angriffen, Überlebende. Auch CNN berichtete unter Berufung auf zwei US-Regierungsvertreter, mehrere Besatzungsmitglieder könnten überlebt haben, ihr Zustand sei jedoch unklar.

Bild eines vom US-Militär angegriffenen Bootes vor der Küste Venezuelas im SeptemberBild: US President Donald Trump's TRUTH Social account/AFP

Am Mittwoch war bekannt geworden, dass Trump dem Auslandsgeheimdienst CIA neue Operationen in Venezuela genehmigt hat. Einzelheiten dazu blieben vage. Der Präsident kündigte zugleich an, den Kampf gegen Rauschgiftschmuggler künftig auch an Land ausweiten zu wollen. Nach Medienberichten näherten sich kürzlich mehrere US-Langstreckenbomber der venezolanischen Küste.

US-Regierung sieht "Maduro-Regime als illegitim" an

Venezuelas Präsident Nicolás Maduro warf Washington daraufhin vor, einen "psychologischen Krieg" gegen sein Land zu führen. Die CIA sei seit Jahrzehnten in Venezuela aktiv, doch "zum ersten Mal kündigt die US-Regierung das offen an", sagte Maduro in einer Rede in Caracas. Es handele sich um eine "ungeschickte und grob interventionistische Politik" mit dem Ziel eines Regimewechsels.

Venezuelas Präsident Nicolas Maduro bei einer Pressekonferenz in CaracasBild: Jesus Vargas/AP Photo/picture alliance

Das Weiße Haus hatte bereits im vergangenen Monat erklärt, man betrachte "das Maduro-Regime als illegitim". Die USA zweifeln die Präsidentschaftswahl 2024 in Venezuela an, bei der sich der autoritär regierende Maduro trotz Betrugsvorwürfen und landesweiter Proteste für eine dritte Amtszeit bis 2031 vereidigen ließ.

Venezuelas Armee in Alarmbereitschaft

Vor dem Hintergrund der massiven Spannungen hat die venezolanische Armee ihre Präsenz an der Grenze zu Kolumbien deutlich verstärkt. In den Bundesstaaten Táchira und Amazonas wurden am Donnerstag Patrouillen und Kontrollmaßnahmen angeordnet. Laut Berichten der Nachrichtenagentur AFP stationierte das Militär Truppen rund um die Internationale Brücke Simón Bolívar.

Venezuelanische Soldaten patrouillieren an der Grenze zu KolumbienBild: Schneyder Mendoza/AFP

Im Einsatz seien 17.000 Soldaten, erklärte der Kommandeur der Streitkräfte in Táchira, General Michell Valladares. Die Maßnahmen dienten dazu, die Einsatzbereitschaft zu erhöhen und die Integration des "bewaffneten Volkes" sicherzustellen, ergänzte General Lionel Sojo aus dem Bundesstaat Amazonas. Auch entlang der venezolanischen Küste bleiben Einheiten in Alarmbereitschaft.

pgr/se (afp, dpa, rtr)

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